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der Abbildungen, Er erhält darüber hinaus nützliche Hinweise über das historische Umfeld
der Ansichten, über Hintergründe der Bebauung, Nutzung der Gebäude, Familien und Architekten
, die mit den Bauten verbunden sind, Manchmal wünscht man sich ein Register, um die
vielfaltigen Einzelheiten rasch wieder nachschlagen zu können, Hier ist mehr als ein Bildband
unter vielen anderen entstanden: Der Leser wird mit dem „alten" Freiburg, das es so nicht
mehr gibt, vertraut gemacht und gewinnt, indem er die stufenweisen Veränderungen wahrnimmt
, Maßstäbe für die heutige Stadtgestaltung, Zugleich führt ihn Hans Schadek unaufdringlich
in die Geschichte der Stadt ein, seine Neugier, mehr darüber zu erfahren, dürfte geweckt
sein. Heiko Haumann
Hermann Rambach, Waldkirch und das Elztal. Geschichte in Daten, Bildern und Dokumenten
. Von den Anfangen bis Ende des 18Jahrhunderts. Waldkircher Verlag, Waldkirch 1989.
387 S,, zahlreiche Abb.
Hermann Rambach hat die Summe seines Lebenswerkes vorgelegt. Niemand kennt so gut wie
er die Quellen zur Geschichte des Elztales, und zur Freude aller Interessierten hat er sie nun
endlich einmal zusammengestellt. Weniger nach Art der modernen Stadtgeschichtsschreibung,
auf die er hinweist (S. 10), sondern der Tradition der alten Chronisten folgend, hat Rambach
den Stoff chronologisch in der Jahresabfolge geordnet Das macht den Reiz des Buches aus.
Leicht kann man etwas nachschlagen oder liest sich bei den Ereignissen eines Jahres fest, auch
wenn dadurch natürlich längerfristige Zusammenhänge, Hintergründe, wirtschaftliche und soziale
Entwicklungen verlorengehen. In anschaulicher Weise läßt der Autor die Quellen sprechen
, in wörtlichem Zitat oder ohne besondere Kennzeichnung mit dem eigenen Text verbunden
. Er will damit „Aussagen und Charakter der historischen Aufzeichnungen weitgehend"
erhalten, verwischt dadurch allerdings zugleich ein wenig die Grenzen zu seinem persönlichen
Urteil,
Besonders hervorzuheben ist, daß Rambach nicht nur Angaben zur Herrschaftsgeschichte
und zu den großen Ereignissen zusammengetragen hat, sondern auch zu den Lebensverhältnissen
und zum Handeln der Bürger und Bauern. Beeindruckend ist ihr Widerstand gegen ungerechte
Obrigkeit vor allem im 16. und 18. Jahrhundert {z. B. S, 79, 83, 93—97, 206—207, 253,
302—303, 305—306). Rambach zeichnet das Leben der Menschen auch keineswegs als Idylle.
Zahlreiche Zeugnisse machen deutlich, unter welchen Lasten und Bedrückungen es stand, wie
häufig schwere Unglücksfalle und Brandkatastrophen vorkamen und welches Leid insbesondere
die vielen Kriege mit sich brachten. „Mit blutigen Kriegen begann das (18.) Jahrhundert,
mit Kriegen nahm es sein Ende", faßt Rambach zusammen. „Von den vielgepriesenen Zeiten
des lebensfrohen Zeitalters des Barock und dem Jauchzen und Frohlocken des heiter beschwingten
Rokoko' bekamen Bürger und Bauern im Elztal wenig zu spüren" (S. 306—307).
Hier folgt der Autor der Auffassung der modernen Regionalgeschichte, daß nicht zuletzt der
Alltag, das Denken und Verhalten, Handeln und Leiden der „einfachen" Menschen den historischen
Prozeß bestimmt hat, Allerdings tauchen diese in den Quellen viel weniger auf als die
Angehörigen der Oberschicht, so daß die Hinweise oft sehr verstreut und punktuell sind, Für
die Leser wäre es vielleicht nützlich gewesen, wenn Rambach nicht nur ein Sachregister beigefügt
, sondern auch an geeigneten Stellen die Lebensweise der Elztäler ausführlich zusammengefaßt
hätte. Die Quellen zu ihren Verpflichtungen gegenüber der Herrschaft oder über Notsituationen
würden dann noch verständlicher.
Der Band reicht bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, ein zweiter über das 19. Jahrhundert
soll folgen. Erst in ihm wird dann ein beide Teile umfassendes Literaturverzeichnis veröffentlicht
. Wer nach zusätzlichen Informationen sucht, muß sich somit noch gedulden. Darüber
hinaus wäre für diejenigen, die interessanten Geschehnissen weiter nachgehen wollen, die An-
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