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Rechte als Basler Lehen zugesprochen.143 In der Folgezeit bleiben die Bergrechte in
der Hand der Freiburger Grafen. Bei der Herrschaftsteilung 1272 sollen die Silberberge
gemeinsames Gut bleiben, und 1297 verpfändet Graf Heinrich seinem Bruder
Egino die Silberberge, die sie gemeinsam vom Basler Bischof zu Lehen haben.144
1316 aber werden bei des Grafen Egino an seinen Sohn Konrad bei der Herrschaftsübergabe
wieder in einem Atemzug lehen berge un wiltbenne erwähnt.145 Hält man
sich den immensen Holzbedarf des Bergbaus vor Augen, wird der Zusammenhang
zwischen Wildbann und Silberbergbau deutlich.146 Es sei nur an die Abholzerlaubnis
für den Wald zwischen Zähringen und Holzhausen erinnert, die die Freiburger
Bergbauuntemehmer Burchart Turner und Heinrich Wolleb im Jahr 1289 von der
Stadt Freiburg kauften.147
Im Spätmittelalter gehen überall im nördlichen Breisgau Wildbänne von den Basler
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Bischöfen zu Lehen. Nach dem Basler Lehenbuch besaßen die Usenberger die Wildbänne
um den Kaiserstuhl, dazu das Bad und den Talgang zu Vogtsburg.148 Dabei
soll dem Üsenberger das was über der Erde und was unter unter der Erde ist gehören.
1400 werden die Lehen des Grafen Konrad von Freiburg, die dieser von Basel hat,
erwähnt: wiltbenne und silberberge in Brißgowe, uff dem Swatzwald und ze Tot-
nowe.U9 Im 14. Jahrhundert ist Basel Lehensherr von Wildbännen und Silberbergwerken
im Sulzburger Tal150 und sogar im Elztal.151 Der Wildbannbezirk von 1008
als rechtliche Größe ist längst verschwunden, die bestehenden Wildbannrechte auf
ein Hilferecht für den Bergbau reduziert. Der Basler Wildbann des 11. Jahrhunderts
hat die Zähringerzeit als erkennbare politische Struktur nicht überlebt. Dies zeigt die
Intensität und den Erfolg des zähringischen Eingreifens. Die späteren Wildbannrechte
sind auf die Silberrechte, die hartnäckig festgehalten wurden, zurückzuführen und
haben mit dem ursprünglichen Privileg nichts mehr zu tun.
C Burg Zähringen und Wildbannbezirk
L Zähringen als Reichsgut
Nachdem der Basler Besitz im Breisgau und der Wildbannbezirk der Freiburger
Bucht betrachtet wurden, ist auf das Verhältnis der Burg Zähringen zum Wildbannbezirk
einzugehen. Ansatzpunkt dafür ist der Umstand, daß die Grafen von Freiburg
im frühen 14. Jahrhundert die Burg und daran gebundene Zubehörgüter im Wildbannbezirk
besaßen. Zubehörgüter und -rechte der Burg Zähringen werden anläßlich
ihres Verkaufes, in der Regel an vermögende Freiburger Bürger, genannt. Diese
Rechtsgeschäfte enthalten eine aufschlußreiche Klausel. Sie lautete 1303 beim Verkauf
des Jungholzes:152 Un swer das gut Zeringen die bürg un das darzu höret, dazu
och das vorgenante holz höret, von uns loset, der sol dem vorgenanten meister
Heinriche oder sinen erben, ob er enwere, zehen marke Silbers geben, un süln si ime
dasselbe holz darumbe geben. Der Auslösungsberechtigte war das Reich, wie aus
einer Urkunde von 1310 hervorgeht:153 Wer Such, das ein Rieh du gut, du ze Zeringen
horent, darin dis höret, wider kofti umbe die herschaft von Friburg, so süllen
wir oder swer denne herre were ze Friburg, umbe denne es wider gekoft wrde, die
vorgenannten vierzig marke hern Cunrate un sinen erben, als davor bescheiden ist
von dem ersten gut, das von des Riehes widerkof da gegeben wrde. Die Klauseln
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