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Familienbesitz rekonstruiert werden, der allmählich in die Hand St. Peters gelangte.
Neben Gündlingen, Gundelfingen, Uffhausen und Oberried im Breisgau, hatte Sal-
echo von Blankenberg Besitz in Marbach bei Villingen.238 Diesen räumlich gestreuten
Besitzrechten entsprechen Verwandtschaftsbeziehungen zu den Falkensteinern239
und den Staufenern.240 Setzt man voraus, daß in derselben sozialen Schicht auch
derselbe repräsentative Status verwirklicht wurde, dann ist eine Burg der Blankenberger
sehr wahrscheinlich. Denn die Falkensteiner besaßen im 12. Jahrhundert die Niederungsburg
Falkenbühl im Wittental und errichteten wohl noch vor 1150 die Burg
Falkenstein im Höllental.241 Auch Adalbert von Staufen, der Bruder Kunos von
Blankenberg, wird damals schon die gleichnamige Höhenburg bewohnt haben.242
Dann aber wäre es geradezu verwunderlich, wenn die Blankenberger nicht eine vergleichbar
repräsentative Anlage besessen hätten. Unterstützend kann angefügt werden
, daß Blankenberg als Burgname gut paßte.243
Uber die Ministerialen von Vörstetten und Dachswangen ist verglichen mit den
Blankenbergern nur wenig überliefert. Wie bei den Blankenbergern erweisen sie sich
durch den Zusatz de domo ducis in den Zeugenlisten als zähringische Ministeriale.
Die Reihe beginnt in einer Urkunde von 1112 mit Bereward von Vörstetten,244
1147/48 erscheint dann Reginhard von Vörstetten unter den homines ducis (den Männern
des Herzogs),245 Tn der Urkunde Herzog Bertolds TV, die dieser auf der Burg
Riegel ausstellte, bezeugten Walther und Konrad von Vörstetten die Handlung.246 Ihr
Stand kann nicht sicher bestimmt werden, weil die Zeugen nicht durch eine Rangbezeichnung
zusammengefaßt werden. Dies gilt auch für Bertold von Vörstetten, der
zum Seelenheil seines verstorbenen Sohnes Brunward einen Weinberg in Malterdingen
an das Kloster St. Peter schenkte.247 Doch dürften auch sie zur zähringischen
Dienstmannschaft gezählt haben. Da im 12. Jahrhundert sechs verschiedene Personen
mit verschiedenen Namen auftreten, gab es entweder mehrere Ministerialenfamilien
„von Vörstetten", oder die Familie konnte keine feste Vomamentradition ausbilden.
Zwischen 1122 und 1132 bezeugt Odalrich de Tahswanc einen Tausch zwischen Herzog
Konrad und Abt Eppo von St. Peter.248 Und 1152 erscheint dann zweimal Walter
von Dachswangen.249
2. Topographie und Burgbereich
Die Sitze dieser drei Ministerialenfamilien befanden sich alle in einer vergleichbaren
topographischen Lage, die es schwer macht, ihre Anordnung für bloßen Zufall zu
halten. Sie liegen nämlich allesamt knapp innerhalb der Grenzen des Wildbannbezirks
von 1008, Obwohl im Falle von Blankenberg und Dachswangen deutlich von
einer Siedlung abgesetzt, sind sie doch topographisch und rechtlich auf diese bezogen
. Besonders deutlich wird dies bei der Burg Dachswangen, die 2500 m westlich
Umkirchs und ungefähr 100 m vor dem steilen Anstieg des Tunibergs liegt. Südlich
der heute noch bestehenden Anlage fließt der Mühlbach in einer früher wohl sehr
feuchten und sumpfigen Gegend. Th. Zotz lokalisiert den Einfluß der Ramesaha in
die Dreisam, wie er im Wildbannprivileg genannt wird, südlich von Gottenheim.250
Heute vereinigen sich ca. 1000 m nordwestlich der Burg im Gewann „Kirchmatten"
ein westlicher Arm, der von Süden kommend am Tuniberg entlang fließt, und ein
östlicher Arm, der von Umkirch und Dachswangen her kommt.251 Tm 13. Jahrhun-
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