Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 41
(PDF, 38 MB)
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größte Unsicherheitsfaktor bei dieser Interpretation dürften die leider erst späten
Quellen sein, die detaillierte und lokalisierbare Besitzstrukturen erst für die Zeit nach
dem Aussterben der Zähringer erkennen lassen, Von diesen auf die Frühzeit zurückzuschließen
, erscheint mitunter recht gewagt» Auch kann nur mit Vorsicht von heutigen
Flurnamen auf Verhältnisse des 12. Jahrhunderts geschlossen werden. Dennoch
verspricht die genaue Betrachtung der Herrschaftsverhältnisse am Ort reichen Ertrag,
wenn sie vergleichend in einem umgrenzten Gebiet mit präziser Fragestellung unternommen
wird. Dabei wäre es erforderlich, die Besitzverhältnisse des 13. Jahrhunderts
genauer zu studieren. Insbesondere wäre die Kenntnis des Machtbereichs der
Grafen von Freiburg der sichere Zugang zur zähringischen Herrschaft. Von da aus
dürfte die hier nur skizzierte Einflußnahme auf den Wildbannbereich vertiefter dargestellt
werden können. Schon jetzt ergaben sich aber wichtige Hinweise auf die
Methoden und Ergebnisse zähringischer Herrschaftsbildung. Durch die Besetzung
von Plätzen, die womöglich in ihrem Rechtsstatus unsicher waren, von welchen aber
wirtschaftlicher und politischer Einfluß ausgeübt werden konnte, griffen die Zähringer
auf den Basler Wildbann zu. Seit dem späten IL Jahrhundert war klar, daß die
Zähringer die im Wildbannprivileg angelegten Entwicklungsmöglichkeiten nicht zur
Entfaltung kommen lassen würden. Damit verblieben dem Bistum zwar die grundherrlichen
und kirchlichen Rechte, an eine Intensivierung der eigenen Herrschaft war
aber für den Bischof nicht mehr zu denken. Die Herzöge konnten dagegen die Stadt
Freiburg gründen, sicher der spektakulärste Beweis für die zähringische Inanspruchnahme
des Wildbanns. Dabei sollte aber die eher unauffällige Durchdringung des Gebietes
durch Ministeriale nicht übersehen werden. Die Zähringer Burg wurde als Sitz
der Herzöge von Zähringen zum gegebenen Mittelpunkt der zähringischen Ministerialen
. Dabei deuten manche Quellen um 1110 an, daß der Burgbezirk von den Zähringern
erst ganz gewonnen werden mußte. Gerade die Beobachtung der Verteilung
von Edelfreien und Ministerialen, ihres Besitzes und ihrer politischen Handlungsmöglichkeiten
verspricht Aufschluß über die politische Feinstruktur eines Raumes zu
geben.

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