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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 106
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0108
(=Lohn)hauses und der Juden näher ins Auge zu fassen. Haselier (wie Anm. 1, Bd. I, S. 210) vertritt
die Meinung, das Haus zum Juden sei mit der ehemaligen Judenschule (= Synagoge) identisch.
Dies kann aber nicht zutreffen, denn diese lag unmittelbar an der westlichen Stadtmauer nur wenig
südlich des damals als Armbrusterstor bezeichneten Kapftores. (Vgl. StadtAF L 1 Breisach Urkunde
Nr. 491: Kalendar von St. Stephan, Mitte 15, Jahrhundert) foL 11 v: de domo Schiengers in vico
V&schlin ex opposito der judenschül quam habet Henricus Armbroster Vielmehr werden im HStV
an der Ostseite des Marktes (Radbrunnenallee) zwei benachbarte Häuser der vielleicht verwandten
Juden Salmann und Smariant verzeichnet (HStV 10, 13, 14). Als es bei dem großen Judenprogrom
von 1349 zur Verbrennung auch der Breisacher Juden kam (Schwineköper, Geschichte [wie
Anm. 3] S. 377 m. Amn. 81) dürften die Breisacher diese Häuser in ihre Hand gebracht haben. Ahn
lieh war man auch in anderen Städten z. T. aufgrund kaiserlicher Genehmigungen vorgegangen. (Vgl.
W. Schich, Würzburg im Mittelalter [Städteforschung A, 3] 1977, S. 180; A. Steinhäuser, Officina
historica Rottwilensis, 1950 S. 52). Zunächst erhielt die um diese Zeit entstandene zweite Breisacher
Patriziergesellschaft vermutlich beide Häuser für ihre Trinkstube, worauf diese „Zum Juden" genannt
wurde. Als die Gesellschaft zum Juden mit der Zum Stern vereinigt wurde, übernahm die Stadt
das genau Östlich des Radbrunnenturms günstig gelegene Gebäude als Sitz der Lo(h)nherren, welche
die städtische Finanzverwaltung leiteten. Dafür bietet Poinsignon (wie Anm. 2) zahlreiche Belege.

417 Haselier (wie Anm. 1) Bd. I, S. 99f.

418 Ebd. S. 151 Anm. 1; Poinsignon (wie Anm. 2) S. n 7 Nr. 20: 1331 Juni 22.

419 UBStadtBaseL Bd. I, S. 67 (Register).

4i9aWackernagel (wie Anm, 385) Bd. I, S. 62.

420 s. unten S. 96ff.

421 Schwerin (wie Anm. 153) S. 147 f.

422 j. Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, Bd. 2, 71922, S.419.

423 Schwerin (wie Anm. 153) S. 14f., 146 m. Anm. 11.

424 Haselier (wie Anm. 1) Bd. I, S. 176.

425 Vgl. Anm. 423.

426 Bedos (wie Anm. 288) S. 314 Nr. 403, Umschrift Sigilum consulum de Mauvercum.

427 Das Gebäude ist mehrfach stark restauriert worden. Der ältere Zustand vor der Restaurierung bei
K. Fröhlich, Bauwerke als Rechtsdenkmäler, besonders im Mittelrhein- und Maingebiet, in Nach-
rGiessHochschulGes \2y 1938, S. 135, Taf. II Abb. 6. — Einen Vorbau ähnlicher Art wies das späte
Rathaus von Schweinfurt auf (Gruber, Rathaus [wie Anm. 256] S. 96); Ein Grätengericht {ad gm-
dus\) gab es in Hagenau (Claus, wie Anm. 307, S. 426); in Aachen wird ein Staffelgericht genannt
(Schwerin (wie Anm. 153] S. 146).

Auch das dortige sogenannte Grashaus dürfte ursprünglich in der Mitte des ersten Obergeschosses
eine Tür aufgewiesen haben, was infolge der Restaurierung im 19. Jahrhundert nicht mehr klar erkennbar
ist. Der ursprüngliche Zustand auf einem Bild aus der Zeit vor der Restaurierung Vor-
trrFosch Bd. XXXVII, 1990, nach S. 56 Abb. 5. Vgl. Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Bd. 10,
ffl, Aachen 1924, S. 183 ff.

42?a Gruber (wie Anm. 256) S. 22.

^28 Gruber (wie Anm. 256) S. 22.

429 HdbHistStätt Bd. VII: Bayern, i960 S. 795; ebd. die campana publica wird bereits 1297 erwähnt.

430 RegMgffBad, Bd. 1, Nr. h 974; dazu H. M. Maurer (wie Anm. 352) S. 87.

431 Grimm (wie Anm. 422) Bd. II, S. 429f.; B. Schwineköper, Gerichtslaube und Rathaus zu Freiburg,
Schauinsland 83, 1965, S. 23ff.; DtRechtsWb Bd. VIII, 1988, S. 750f, Die Zähringer (wie Anm. 391)
Bd. II, S.255f. Nr. 217,

432 Ducange, Bd. V, S. 132.

433 Die Einrichtung einer wie auch immer gearteten Gerichtslaube gehört bei den hochmittelalterlichen
Gründungsstädten offenbar zu den Gründungsmaßnahmen. Die erste Erwähnung in Freiburg stammt
von 1280 April 18 (Hefele [wie Anm. 147] Bd. I, S. 297 Nr, 324). Die erste Nennung der richtlaube
von Breisach im Adelhauser Berain von 1327 vgl. Ohler (wie Anm. 33) S. 176. Diese muß aber we
nigstens in die Mitte des 13. Jahrhunderts gesetzt werden.

434 Lexikon des Mittelalters, Bd. II (wie Anm. 269) S. 775: Brunnen als Rechtsorte; K. A. Huber, Die
Basler Wasserversorgung von den Anfangen bis heute, in: BaslZGAltertumskd 54, 1955 S. 73: Richtbrunnen
.

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