Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 141
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0143
zung mit den traditionellen Bauernhäusern ein besonderes Anliegen Eisenlohrs darstellte
. Die Aufnahmen, welche bei den jährlichen Exkursionen der Bauschule entstanden
, dienten als Fundus für die „Mittelalterlichen Bauwerke . .und wiederum
an die „Zöglinge" der Anstalt richtete sich das durch Vervielfältigung zugänglich gemachte
Studienmaterial ausdrücklich.

Als erstes Objekt der Sammlung wählte Eisenlohr das Kloster Maulbronn aus, von
dem spätestens 1849 schon eine Serie von Rissen und perspektivischen Ansichten
vorlag. Die Arbeit an den Steinen des schließlich 30 Tafeln umfassenden und in mehreren
Heften gelieferten Maulbronn-Werkes war bei Eisenlohrs Tod im Februar 1854
offenbar noch nicht abgeschlossen und konnte erst später zu Ende gebracht werden,
nachdem sich Jakob Hochstetter der Sache angenommen hatte. Zwei der Lithos, Tafel
12 „Ansicht des Refectoriums im Kloster zu Maulbronn" (nach Eisenlohr) und Tafel
19 „Die Geißel-Kammer im Kloster zu Maulbronn", sind durch Signatur als Arbeiten
Voll weiders ausgewiesen. Weitere wie z. B. Tafel 7 „Erker aus der ehemaligen Abtswohnung
" oder die Kapitelle auf Tafel 29/30 dürften ebenfalls von ihm reproduziert
worden sein; ob er neben diesen aufwendigeren Tonlithos mit perspektivischen Darstellungen
auch an den Steinen für die maßstäblichen Risse beteiligt war, läßt sich
nicht entscheiden, ist aber denkbar. Ganz ähnliches ist bei den „Holzbauten des
Schwarzwaldes" zu beobachten, wo die Ton- bzw. Farblithos des „Uhrmacherhauses
im s. g. Ferndobel" (Tafel 13) und des „Scherzingerschen Hofes in Bärenreuthe" (Tafel
24) von Vollweider signiert sind. Beim genannten Uhrmacherhaus steuerte er auch
die Vorlage selbst bei. Deutliche Unterschiede der ?Handschrift' machen bei beiden
Publikationen die Mitarbeit weiterer Lithographen offenkundig. Die Erfordernis einer
informativen, detailgetreuen Wiedergabe ist wohl mit ein Grund für die ziemlich
trockenen Darstellungen, wobei die biedere Baum- und Figurenstaffage der Vollwei-
derschen Blätter — bei handwerklich sauberer Ausführung — die Bemühungen des
künstlerisch noch nicht so versierten jungen Mannes erkennen lassen. Daß Eisenlohr
diesem Punkte durchaus seine Aufmerksamkeit schenkte, belegt die Landschaftsdarstellung
, welche er selber dem von Feederle gezeichneten „Königenhäusle in Neukirch
" (Tafel 3) hinzufügte und dessen Vorbildwirkung für die von Vollweider oder
Feederle lithographierte Ansicht des „Uhrmacherhauses auf Hochberg" (Tafel 19)
deutlich wird. Vollweiders Beschäftigung mit dem Steindruck läßt sich bis in die
1870er Jahre verfolgen, dessen Eigenschaften er offenbar vor allem für die Zwecke
der Reproduktionsgraphik zu schätzen wußte.16

Mit dem Unterricht „im architektonischen und Ornamenten-Zeichnen, in der Perspektive
etc."17 bei Eisenlohr absolvierte Vollweider die traditionellen Anfangsgründe
des Architekturfaches, wie sie auch in Friedrich Weinbrenners Architekturschule
, der Vorläuferin der Karlsruher Architekturfakultät, oder in Christoph
Arnolds Freiburger Architektonischer Zeichenschule in institutionalisierter Form
vermittelt worden waren. Der mindestens vier Jahre währende Kontakt zu Eisenlohr
ist für Vollweiders weitere Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Dort erhielt
er die Grundlagen für das zeichnerische Erfassen von Landschaft und architektonischen
Gegenständen vermittelt, was sich noch in späteren Skizzen und Zeichnungen
äußert, die er auf seinen Wanderungen im Badischen fertigte.18 Studien entstanden
u. a. nach den mächtigen Eichen der Beiertheimer Anlagen, wo Eisenlohr früher

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