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sehen Kritikern überliefert ist, Aber es lassen sich darunter doch merkliche Qualitätsunterschiede
feststellen: mit epigonenhaften Zügen oder hinsichtlich Staffage und
Tiefenentwicklung unglücklich zusammengebauten Darstellungen kontrastieren Bilder
, die sich durch Entschiedenheit und gründliche Naturbeobachtung auszeichnen
und vielleicht einen Hinweis darauf geben, daß uns heute Voll weider mit seinen im
Freien entstandenen Arbeiten in einem günstigeren Lichte erscheint als mit seinen
Ateliergemälden. Als langjähriges Kollegiumsmitglied aus der Frühzeit der Karlsruher
Kunstakademie, als Repräsentant der im Schatten der großen Meister wirkenden
badischen Maler des vorigen Jahrhunderts mit einem in mancher Hinsicht exemplarischen
Werdegang vom Bauernsohn zum Künstler darf Johann Jakob Vollweider
durchaus Aufmerksamkeit beanspruchen. Unser Geschichtsverständnis — nicht nur
des badischen Kunstgeschehens im 19. Jahrhundert — lebt nicht allein aus der Kenntnis
der Glanzlichter,
Anmerkungen
1 F. Müller, Die Künstler aller Zeiten und Völker ..., Bd. 3, 1864, S. 812; A. Seubert, Allgemeines
Künstler-Lexicon? Bd, 3, 1882, S. 531; H. A. Müller/H. W. Singer, Allgemeines Künstler Lexi
con, Bd. 5, 1901, S. 32; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 1891 1901 (Nachdr.
1969), Bd. II/2, S. 947/948; C Brun, Schweizerisches Künstler Lexikon, Bd. 3, 1913; E. Benezit,
Dictionnaire critique et documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs,
(1911 23/1948 55) Nachdr. 1976, Bd. 10, S. 566; U. Thieme/F Becker, Allgemeines Lexikon der
bildenden Künstler, Bd. 34, 1940, S, 529; vgl. auch das Quellenverzeichnis bei R. Theilmann, Jon.
Wilh. Schirmers Karlsruher Schule, Diss. 1971, S. 410.
2 A. v. Oechelhaeuser, Geschichte der Großh.-Badischen Akademie der Bildenden Künste, 1904;
J. A, Beringer, Badische Malerei 1770 1920, 21922, S. 55; Theilmann (wie Anm. 1).
3 Kunst in der Residenz. Katalog der Ausstellung Karlsruhe 1990 (hg. v. der Staatlichen Kunsthalle
Karlsruhe), 1990, S. 347 42, 45, 46, 64.
^ Ebd. S. 8.
5 Für freundliche Unterstützung danke ich Frau Dr. S. Bock (Augustinermuseum Freiburg, Graphische
Sammlung) und Frau Dr, M. Zimmermann (Augustinermuseum Freiburg, Sammlung der Gemälde
des 19. Jh.) sowie Herrn Dr. R. Theilmann (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Kupferstichkabinett).
6 StadtAF, H 16391.
7 A. Gänshirt, Eichstetten, 1952, S. 41.
8 Das Anwesen konnte bisher noch nicht genauer lokalisiert werden; die Angabe beruht auf einer Notiz
auf der Rückseite des (gerahmten) Bildes, welche von Vollweiders Schwager oder von dem Schwiegersohn
des letzteren stammt, demnach also einigermaßen glaubwürdig erscheint.
9 R. Theilmann (Hg,)? Die Lebenserinnerungen von Eugen Bracht, 1973, S. 73.
to B. Vedral, G. J, Schneider (1809—1883), Gewerbeschulhauptlehrer und Architekt, in: R Schickl
(Hg.), Gewerbeschule Freiburg 1837 1987, 1987, S. 192 ff.
h H. Thoma, Aus 80 Lebensjahren, hg. v. J. A. Beringer, 1929, S. 43.
12 Seubert (wie Anm. I).
ß H, J. Clewing, Friedrich Eisenlohr, der Zeichner und Baumeister, in; Badische Heimat 36, 1956,
S.23 32.
14 Vgl. Ansicht des Schlosses Ortenberg, bez. „Entworfen & lithographiert v. F. Eisenlohr*', abgeb. in:
Denkmalpflege in Baden-Württemberg 10, 1981, S. 69.
15 Holzbauten des Schwarzwaldes, hg. im Auftrag des Großh.-Badischen Ministeriums des Inneren von
F. Eisenlohr, aufgen. von F. Feederle, Karlsruhe bei I. Veith, [1853]; F. Eisenlohr (Hg.), Mittelalterliche
Bauwerke im südwestlichen Deutschland und am Rhein, 1853 ff (Maulbronn); nach Eisenlohrs
Tod wurde die Herausgabe durch J. Hochstetter besorgt, welcher die Sammlung 1857 mit
einem Heft über die „St. Michaelskapelle zu Kiederich" fortführte.
16 Lithographien von Vollweider: Illustrationen zu Eisenlohrs „Holzbauten des Schwarzwaldes"/
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