Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 184
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0186
Wirtschaftsergebnisse der Knopffabrik (1850—1858)

Anzahl der verkauften Maße

(1 Maß =

= 12 Gros)

hergestellt für

fr

1 911 058,40

Bruttogewinn

fr

600643,65

Anteil der Beteiligten

fr

69791,75

Amortisation

fr

65 524,00

Gehalt des Geschäftsführers

fr

79285,70

Verlust:





Material Jecker + Konkurs Bauer



372005,54

Nettogewinn



348 841,65

1 155 284

Der Restbetrag wurde aufgeteilt zwischen den Teilhabern Jeremias Risler 25 % , Rene
Dutfoy 25 %, Heinrich Kuenzer 15 %, Mathieu Risler Vater 25 % und Jean Schlum-
berger 10 %.

In den darauffolgenden Jahren zog das Geschäft weiter deutlich an. Risler trug bald
die Last weitgehend alleine; sein Kompagnon Dutfoy fühlte sich seit 1864 krank, war
von fehlgeschlagenen Versuchen mit einem neuen Gasofen entmutigt und hatte seine
Anteile schließlich an M. Feldtrappe für 200 000 Franc verkauft, womit dieser 35 %
der Gesellschaft erwarb. Die übrigen 15 % übereignete Dutfoy Heinrich Kuenzer. Die
Knopffabrik firmierte fortan wieder mit Risler & Cie. Obwohl damit eine treibende
Kraft ausgeschieden war — Dutfoy verstarb am 9, Oktober 1871 und wurde als einer
der letzten auf dem kurz darauf geschlossenen Friedhof in der Wiehre begraben —
expandierte Risler weiter und errichtete 1867 nach dem Kauf einer Mühle in Neuershausen
dort eine Filiale der Fabrik.

Vom homo novus war Risler zu einem der angesehensten und reichsten Freiburger
Bürger emporgestiegen, geschätzt als Unternehmer, dem man 1865 die Präsidentschaft
in der Freiburger Handelskammer* der Vorläuferin der heutigen IHK, übertrug
, nachdem der ebenfalls mit 84 Stimmen gewählte Carl Mez die Wahl abgelehnt
hatte. Risler hielt das Amt bis 1873. Er galt als sozial engagierter Arbeitgeber, 1851
hatte er die Kranken», Alters- und Sterbekasse der Freiburger Fabrikarbeiter gegründet
, eine als musterhaft angesehene, von Zeitgenossen als bedeutendste Einrichtung
dieser Art gewertete Institution, der er bis zu seinem Tode vorstand. Beliebt bei seinen
Arbeitern war Risler auch durch die Gründung eines Vereins, der den Beschäftigten
verbilligte Einkaufsmöglichkeiten schuf, und durch den Bau einer Arbeitersiedlung
, der „Knopfhäusle", womit er einen auf Dutfoy zurückgehenden Plan ab 1869
verwirklichte.

Nicht zuletzt durfte das Rislersche Haus auch als Zentrum bürgerlicher Kultur gelten
. Dort trafen sich die „Franzosen" Freiburgs regelmäßig zum „Kränzchen", stieg
Franz Liszt ab, als er 1881 in Freiburg weilte.

Weit über die Grenzen hinaus hatte Jeremias Rislers Wirken als Fabrikant Anerkennung
gefunden, und seine Produkte waren 1867 auf der Weltausstellung ausgezeichnet
worden. Im gleichen Jahr erhielt er zusammen mit Carl Mez das Ritterkreuz I.
Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen. Seine Fabrik und die Knopfhäusle wurden
mehrmals von Mitgliedern des großherzoglichen Hauses besucht und gewürdigt.

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