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An das Üvang.Dekanat
z. Ild. des Herrn Pfarrer S c Ii ii f ü r
?reiburtf/Br.
Auf Anordnung der NSDAP lege ich hiermit mein Amt als Kirchenauaachuß
mittflied nieder.
Heil Hitler !
Ortsgruppenloiter
Abb. 7 Der Ortsgruppenleiter von Freiburg Waldsee legt sein Kirchenamt nieder.
(Archiv des Kirchengemeindeamtes Freiburg, Aj. 11/0 Bd. 1932/45 H. 3)
ausgeschiedenen Kirchenältesten und Kirchenausschußmitglieder".60 Der Evangelische
Oberkirchenrat lehnte jedoch bis auf weiteres alle Ersatzwahlen ab, und so kam
eine Nachwahl nie zustande. Der Kirchengemeinderat und der Kirchengemeindeaus-
schuß schrumpften in der Folgezeit immer weiter zusammen und im Verlauf der weiteren
Entwicklung verloren diese beiden Gremien ohnehin ihre Bedeutung. Zunächst
hatten jedoch die Deutschen Christen immer noch die Mehrheit, von der sie regen
Gebrauch machten und mit deren Hilfe sie alle Vorteile auszunützen versuchten. Im
Dezember 1934 hatten sie freilich eine schwere Niederlage hinnehmen müssen, als
sich die Landeskirche von der Reichskirche wieder lossagte und die Kirchenleitung
allmählich immer mehr zur Bekennenden Kirche hintendierte.61 Der Landesbischof
und vor allem seine Oberkirchenräte Friedrich und Rost waren zwar in der Öffentlichkeit
eher zurückhaltend, doch sie versuchten nun zunehmend, der Bekenntnisfront
den Rücken zu stärken.62
Der Reichsbischof Müller in Freiburg
Im Frühjahr 1935 begann Reichsbischof Ludwig Müller eine Propagandafahrt durch
Baden. Unterstützt von den Deutschen Christen und bekämpft von der Bekennenden
Kirche sorgte er für einige turbulente Wochen im kirchenpolitischen Hin und Her.
Rückendeckung erhielt die Bekennende Kirche aus Karlsruhe. Die Kirchenleitung,
deren Bischof noch wenige Monate zuvor bei der Einführung des Reichsbishofs mit-
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