http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0071
tung, daß das Gehalt Steins sowohl am L August 1832 wie am L März 1833 um 200
fl erhöht worden war und er außerdem am 18. März 1835 noch eine weitere „Remuneration
" von 150 fl zugesprochen bekommen hatte. Zur Zeit seines Todes bezog er
also ein jährliches Gehalt von 1600 fl, — Am 13. Mai 1823 war in Lahr die Tochter
Elise geboren. Nach dem frühen Tod des älteren Bruders Heinrich (1827) blieb Elise
das einzige Kind der Familie. Auch nach dem überraschend frühen Tod des geliebten
Vaters erfahr sie eine gute Erziehung und Ausbildung; so findet sich unter den Familienpapieren
u. a. ein „Temoignage donne ä Mademoiselle Stein Elise ecoliere de la
classe frangoise et merite par son application, sa docilite et sa bonne conduite (Fri-
bourg, le 3 sept. 1836)". Es muß sich dabei um die schulische Betreuung in einem
Freiburger Halbpensionat handeln, in dem Elise bereits in der ^Grundschule" unterrichtet
wurde. In seinem Testament hat Stein vor allem den Schwager Professor Franz
Müller und dessen Frau gebeten, sich um die gute schulische Bildung des Kindes zu
kümmern: „Meine Frau und ich haben zu ihnen und vorzüglich zur Schwägerin ...
das vollste Vertrauen". So lebte Elise zeitweise im Haushalt der Familie Müller, sogar
schon im letzten Lebensjahr des Vaters. Rechnungen einer Straßburger Schule lassen
darauf schließen, daß Elise später auch in einem dortigen Internat mehrere Monate
verbracht hat. Elise Stein heiratete am 12. Mai 1846 den Freiburger Architekten Sigmund
Geiges,24 den späteren Stadtbaumeister (als Nachfolger von Straub bis 1885).
Es war nur ein kurzes Eheglück: Elise starb schon am IL Dezember 1849, nachdem
sie 10 Tage zuvor ihr zweites Kind, Oskar, zur Welt gebracht hatte. In direkter Nachbarschaft
zum Grab der Großmutter bzw. der Urgroßmutter Rosa Maria Imberi finden
wir noch heute den Grabstein von Ferdinand Stein, seiner Frau und der Tochter
Elise Geiges auf dem Alten Friedhof in Freiburg, mit den Inschriften:
Ferdinand Stein
groszh. bad. Regierungsrat
geb. den 23. Oktober 1791
gest. den 22. April 1835
Theresia Stein
geb. Müller
geb. den 1. Mai 1790
gest. den 27. Dez. 1856
Dem theuren Andenken des geliebten Gatten weiht
dieses Denkmal die trauernde Gattin.
Und auf der rechten Seite des Grabsteins findet sich die Inschrift eingemeißelt:
Elise Geiges
geb. Stein
starb den IL Dez. 1849
im 26. Lebensjahr.
Bei ihr ruht ihr Kind
Richard.
Wir sehen uns wieder.
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