Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0015
(Abb. 3)? weshalb sich ihre gemeinsame Herkunft aus dem Zähringererbe geradezu
aufdrängt.

Erfolgte die sog. Landgrafenschenkung im thüringischen Eisenach am 23. Oktober
1273, wenige Wochen nach der Wahl Rudolfs von Habsburg zum König und einen Tag
vor dessen Krönung in Aachen, bei der Rudolfs Gattin Gertrud den Namen Anna,
offenbar den Namen der Zähringererbin Anna von Kiburg,17 annahm, so muß man
wissen, daß die Zähringerbesitzungen zwischen dem Grafen von Freiburg und dem
Staufer Friedrich II. strittig waren.18 Daß sie teilweise als Mitgift für Friedrichs
Tochter Margarete bei deren Verheiratung mit dem Landgrafen Verwendung fanden,
d. h. wie Eigengut behandelt wurden, macht deren problematische Rechtsqualität erst
recht offenkundig. Merkwürdig dabei ist der Zeitpunkt ihrer Weitergabe durch die
Landgrafensöhne an den Deutschorden in Freiburg ohne eine genannte Gegenleistung
. Offenbar wollten sie der energischen Rückforderung des Habsburgers von entfremdetem
altem Reichsgut aus einem nicht sicher zu bestimmenden Grund zuvorkommen
. Auch Graf Egino sah sich veranlaßt, das von ihm besetzte „ Zähringergut4'
1275 wieder zurückgeben. Doch zerstörten die Freiburger Bürger 1278 in der Fehde
ihres Grafen mit dem König erneut die Burg Zähringen. Des Königs Belagerung der
Stadt Freiburg 1281 hatte zur Folge, daß der Graf und die Bürger als Sühne 800 Mark
und dazu 300 Mark für die Zerstörung des Klosters Adelhausen, in dem eine Tochter
Rudolfs als Nonne lebte, zahlen und außerdem die zerstörte Burg Zähringen — wie
es heißt — ebensogut und besser, als sie war, wiederaufbauen mußten.19

Der König hatte seine Ansprüche auf das Zähringergut weitgehend durchgesetzt.
Das geht vor allem daraus hervor, daß Egino die Qualität des Gutes als Reichspfandschaft
schließlich anerkannte. Wie immer der Rechtstitel beschaffen war, auf Grund
dessen der Stauferkaiser Teile von ihm beansprucht oder erworben, jedenfalls aber
verwendet hatte, als er mit diesen seine Tochter ausstattete: ein Nachfolger, der Habsburgerkönig
, betrachtete Zähringen jedenfalls als Reichsgut. Hatte noch der Freiburger
Stadtarchivar Peter R Albert geglaubt, die Landgrafensöhne hätten die bona
nomine proprietatis ihrer Mutter „wohl als für sie wertlos44 dem Deutschorden überlassen
,20 so möchte man doch eher ihre Schenkung an eine geistliche Institution als
Maßnahme betrachten, die Schwierigkeiten vermied, zumal damals die Landgrafensöhne
in keinem guten Verhältnis zum neuen König standen.21 Später verlautet von
den Gütern nichts mehr. Man weiß nur, daß der Graf von Freiburg sich nach dem
Tode Rudolfs von Habsburg veranlaßt sah, das von ihm so begehrte Zähringergut als
Reichspfandschaft zu erwerben.

Die in Umrissen noch erkennbare Ausdehnung der Burgherrschaft Zähringen ist
diesen Erwägungen zufolge gewiß nicht nach dem Erlöschen des Herzogsgeschlechtes
zustandegekommen. Vielmehr scheint ihre Entstehung in die Zeit vor der Gründung
Freiburgs, d. h. noch ins 11. Jahrhundert zu gehören, Da der zur Stadt gehörende
, weit nach Norden sich erstreckende Teil des Mooswalds die nördlichen und
südlichen Zubehörungen zur Zähringer Burgherrschaft voneinander trennte, ist die
Bildung derselben früher anzusetzen. Die zu ihr gehörende Kirche auf dem Kilchberg
am „Heimolsbach" in der Neureute wird also spätestens mit ihr entstanden sein.

13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0015