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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0039
Artikel soll für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte des Berains und
des Klosters ein Anfang sein, Grundlage für den Abschnitt III. c sind die Textstellen
zum Klosterort Günterstal.

III. Der Günterstaler Berain von 1344 —
ein typischer Vertreter mittelalterlicher Güterverzeichnisse?

a) Kodikologische Beschreibung der Handschrift

Eine kodikologische Beschreibung der Handschrift wird heute dadurch erschwert,
daß zu Beginn der 1970er Jahre die Archivalie restauriert wurde. Darüber wurde -
laut Auskunft des Generallandesarchives in Karlsruhe — kein Protokoll angefertigt
.59

Aufbewahrungsort: Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe; Signatur 66/3210
Provenienz: Kloster Günterstal bei Freiburg

Entstehungszeit: Die Einleitung des Berains nennt das Jahr 1344 und datiert weiter
mit dem Regierungsjahr der damaligen Äbtissin.60 Die anlegende Hand war in jedem
Fall bis 1348 mit der Arbeit an dem Urbar beschäftigt.61
Beschreibstoff: In der Qualität unterschiedliches Pergament, das besonders zum
Ende hin minderwertiger wird. Ab fol. 235 wird das Pergament besonders steif und
hat eine starke gelbliche Färbung. Einige Blätter weisen Schäden (Löcher, Wasserspuren
) auf.

Schreibstoff: Die anlegende Hand schrieb mit schwarz brauner Tinte. Die Nachträge
weichen davon sowohl nach braun als auch nach schwarz hin ab.
Schrift: Die anlegende Hand verwandte für ihre Einträge eine klare und gleichmäßige
gotische Buchschrift, die der italienischen Rotunda des 14. Jahrhunderts ähnelt.
Buchstabengröße: 0,5 cm; Ober- und Unterlängen ca. 0,2 cm. Die Buchstaben der
Nachträge sind meist kleiner und müssen ebenfalls den gotischen Minuskeln zugerechnet
werden.62 Zum Teil weisen sie kursiven Charakter auf. Insgesamt müssen
16 Hände unterschieden werden, die sich bis in das 16. Jahrhundert hinein datieren
lassen.

Sprache: Die Vorrede ist in Latein abgefaßt, der eigentliche Text in einem für die
Zeit typischen Südalemannisch.63

Umfang: Der Kodex besteht heute aus 240 Blättern. Da die alte Lageneinteilung bei
der Restaurierung aufgelöst wurde, kann nicht mehr festgestellt werden, ob es sich
ursprünglich um 120, in der Mitte gefaltete Doppelblätter handelte, oder ob einfache
Blätter eingefügt worden sind. Die Blätter haben heute alle das gleiche Format und
wurden ursprünglich mit römischen Ziffern durchgezählt (s.u.).
Lagen: Eine Lageneinteilung anhand der Bindung der Archivalie ist seit der Restaurierung
nicht mehr möglich. Reklamanten, die auf der letzten Seite einer Lage den
Beginn einer neuen Lage ankündigen, fehlen. Dafür sind am unteren Blattrand einiger
Seiten römische Ziffern zu erkennen, die als Kustoden interpretiert werden müssen
. Zum Teil sind diese jedoch der Restaurierung zum Opfer gefallen und abgeschnitten
worden. Einige können noch aus den verbliebenen Zahlenresten rekonstruiert
werden, andere fehlen ganz. Die Kustodenzählung beginnt auf fol. 24 mit -III*,
durchlaufend sind dann gezählt die Lagen IV* bis IX* (fol. 39, fol. 53, fol. 72, fol.

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