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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0060
Weder Kräuter mit Wurzeln noch Saft hätten ihn heilen können. Ein gewisser Josias
Huffhagelius hätte ihm, hingerissen von der Ehre seines Namens, geholfen und ihm
ein Schwert und einen Mantel geschenkt — beides war ihm gestohlen worden.
Schließlich habe er die Bekanntschaft einiger bedeutender Männer, z. B. des Mathematikers
und Arztes Paulus Fabricius und des Dichters und Arztes Johannes Sambu-
cus gemacht. Mit deren, aber vor allem durch Gottes Hilfe sei er wieder genesen und
endlich nach langer Reise durch Berge und entlang wilder Flüsse nach Frankfurt gelangt
.

Zu Beginn dieses Vorwortes erinnert sich Schopper auch an sein Freiburger Abenteuer
. Er berichtet, daß der den Dichtern sonst so geneigte Breisgau für ihn in Freiburg
nur den Kerker übrig gehabt hätte, wo er in Ketten gelegt worden sei und ein
Versprechen hätte auf sich nehmen müssen. Hiermit ist wahrscheinlich gemeint, daß
er Urfehde schwören mußte.

In Neiße veröffentlichte Schopper 1563 bei Johannes Cruciger die bereits erwähnte
Historia passionis« Er widmete die Schrift dem Theologen und Kanoniker der Breslauer
Kathedralkirche Sebastian Sleupner;14 das Widmungsgedicht ist auf Pfingsten
1563 in Preßburg (Bratislawa) datiert.15 Sleupner soll, wie das Vorwort besagt,
wohlwollend die Fehler des Gedichtes tilgen, wie er auch als ein zweiter Podalyrius
mit heilender Hand und heilsamen Kräutern seine Wunden gesund gemacht habe.
Möglicherweise spielt Schopper hier nochmals auf seine Erkrankung an.

In Preßburg fand im Herbst 1563 die Krönung Maximilians IL zum König von Ungarn
statt. Ob Schopper sich zu diesem Zeitpunkt noch dort aufhielt und sich im Umkreis
Maximilians befand, ist nicht bekannt.

In Dillingen wurde 1565 der Liberproverbiorum Salomonis . .. gedruckt. Bei seinem
Aufenthalt in Dillingen könnte Schopper mit Egolf von Knöringen bekannt geworden
sein. Im Liber proverbiorum .. . wie auch unter den Eligiae tres, Dillingen
1565, befinden sich Widmungsgedichte an den späteren Augsburger Bischof. Ein weiteres
Widmungsgedicht an den Komponisten Homer Herpol sowie an Egolf von Knöringen
befindet sich in Herpols Novum et insigne opus musicum, gedruckt in Nürnberg
1565 bei Berg und Neuber.16 Dieses Werk, eine Sammlung von Motetten zu
den sonntäglichen Evangelien, ist dem Augsburger Bischof Otto von Waldburg gewidmet
. Zusätzlich enthält es einen Dankbrief an Egolf von Knöringen. Da das Vor-
wort zu den Motetten auf den 6. Mai 1565 datiert ist, kann man annehmen, daß
Schopper sich zu diesem Zeitpunkt wohl im Umkreis Egolfs befunden haben muß.

Johann Egolf von Knöringen war 1561 als Domherr in das Würzburger Domkapitel
eingetreten.17 Zuvor hatte er in Freiburg studiert und gehörte in den Kreis üm Gla-
rean, dem er kurz vor dessen Tod seine Bücher abgekauft hatte.18 Auch später unterhielt
er noch Kontakte zur Universität Freiburg.19 Dank der Beziehungen zu
Egolf von Knöringen konnte Schopper zu weiteren Studien nach Freiburg i. Br.
ziehen.

Am 2. August 1565 wurde er in die Freiburger Matrikel aufgenommen: Hartman-
nus Schoperus Novoforensis Noricus laic. Gleich hinter diesem Eintrag steht jedoch
das Wort relegatus: der Eingetragene mußte die Universität verlassen, da er sich offenbar
, wie das erwähnte Senatsprotokoll vom 22. September 1565 zeigt, an Tumulten
und Exzessen beteiligt hatte.20 Uber studentische Unruhen im September 1565 be-

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