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1553 1563 1573 1583 1593 1603 1613 1623 , ^

Jahr

Tab. 1 Reineinnahmen der Stadt Freiburg aus Eckerit und die Gundelfinger Anfragen um Waldnutzung

Eigeninteresse und allmählich selbst vom wirtschaftlichen Niedergang ergriffen den
auf sie entfallenden Anschlag weitestgehend auf die Untertanen ab.86 Der Besitz einer
Herrschaft begründete nicht nur die soziale und politische Position in der ständischen
Gesellschaft, er stellte auch die entscheidende Einnahmequelle dar.

Die politisch-rechtliche Abgrenzung des Territoriums war von einer Tendenz zur
wirtschaftlichen Abschließung flankiert. Der aufkommende Merkantilismus hatte für
die in den Konflikt verwickelten Parteien allerdings unterschiedliche Konsequenzen.
Im Wildtal finden wir einen Schnittpunkt gemeinsamer Interessen zwischen Obrigkeit
und Untertanen. Der Ertrag aus Dienstleistungen (hier Holzmacher- und Tagelohn
) wie Naturalien sollte den eigenen Bauern zugute kommen. Mit der Verleihung
des Eckerits füllte die Obrigkeit ihre Kasse auf. Zugleich war es deren Untertanen
nicht unrecht, wenn bei den knappen Ressourcen orts- oder gar landesfremde Nutznießer
von der Konkurrenz ferngehalten wurden. Daß sie ihr Eckerit jetzt von der
Herrschaft kaufen mußten, verstärkte nur noch ihren Eifer in der Abwehr der Gundelfinger
Ansprüche. Denn letztere nutzten ihren Oberen Wald nicht nur zur
Deckung eines Undefinierten Eigenbedarfs. Holz, in guten Jahren durch die Aufnahme
von „Lohnschweinen" auch das Eckerit, wurden verkauft und stellten eine zusätzliche
, dringend benötigte Einnahmequelle dar. Für das Holz bot hauptsächlich
das benachbarte Freiburg einen lukrativen Markt, bevor die merkantilistische Politik
des Markgrafen dem einen Riegel vorschob.87 Den überschüssigen Eckerit hatten
vermutlich die Vörstetter Bauern erworben. Zum einen waren diese von der restriktiven
Weideverleihung Freiburgs ebenfalls betroffen gewesen, andererseits wäre damit
auch ein Motiv gefunden, weshalb Vörstetter Bauern an der Seite Gundelfingens um
den Wald gekämpft hatten.

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