Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0118
Franzisca Finckin
Appolonia Ruestin
M. Anna Tritschlerin
Anna Maria Werlin

Freiburg
Freiburg
Ebnet

[ohne Angabe]

Günterstal hat sich im Laufe der Jahrhunderte in der Talniederung um das Kloster
entwickelt. Einen Schwerpunkt in der Bebauung bildete die heutige Kybfelsenstraße,
da das Land zwischen den Häusern bis an den Wald von den „Untertanen" erworben
worden war.

Nach dem Einwohnerverzeichnis standen den Bewohnern des Dorfes insgesamt 37
Anwesen zur Verfügung. Im „Geometrischen Plan" sind — ohne die Klostergebäude
und St. Valentin zu berücksichtigen — 34 Häuser eingezeichnet, Da die Zuordnung
zum Klosterbesitz nicht immer eindeutig ist? lassen sich Überschneidungen nicht ausschließen
. Sechs Anwesen sind nach dem Verzeichnis von jeweils zwei Familien bewohnt
. Dies entspricht einer alten Tradition, denn bereits im Urbar von 1344 sind
„2 huser under eime tache" erwähnt.21 Von den 1795 vorhandenen Häusern hat sich
eine ganze Reihe bis heute erhalten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei insbesondere
an die Bauernhäuser Martin, Ilg, Brandthaus, Müller (Namen der heutigen Besitzer
), aber auch an den „Hirschen" sowie das Anwesen Engesser/Schoch in der
Hirschstraße erinnert*

Nach dem Einwohnerverzeichnis übte im Jahre 1795 Johannes Flamm das Amt des
Vogtes aus. Als Gerichtsmänner werden Antoni Speir, Jacob Eiche und Joseph Men-
ner genannt. Sie bildeten zusammen das Ortsgericht. Im Dingrodel von 1674 waren
in 49 Artikeln die Verpflichtungen des Vogts und der Gemeinde geregelt.22 Der Vogt
hatte die Rechte des Klosters gegenüber den Dorfbewohnern wahrzunehmen, vertrat
aber auch die Gemeinde gegenüber dem Kloster. Johannes Flamm war bereits
1783/84 als Vogt bei den schwierigen Verhandlungen anläßlich der Ablösung der
Frondienste für die Gemeinde tätig. Er muß bald nach 1795 das Amt abgegeben haben
, denn er wird 1797 nur noch als Gerichtsmann erwähnt. Nachkommen des Johannes
Flamm sind heute noch in Günterstal ansässig. Das nachstehende Bild zeigt seinen
Enkel mit seiner Frau, die aus Kirchzarten stammte und Tracht trägt. Hinter dem
Ehepaar stehen zwei ihrer Kinder. Es handelt sich um eine frühe Aufnahme, die
wahrscheinlich in Freiburg zwischen 1855 und 1865 gemacht wurde.

Wenn man versucht, das Personenverzeichnis nach bestimmten soziologischen Kriterien
aufzubereiten, wird man sich zuerst mit den wirtschaftlichen Verhältnissen an
Hand der Berufsangaben befassen» Infolge der engen Verzahnung mit dem Ort müssen
auch die Klosterbewohner, soweit sie beruflich tätig waren, einbezogen werden.

Das Kloster bewirtschaftete in Günterstal den ihm gehörenden Grundbesitz damals
noch selbst. Er wird aber bald danach verpachtet. Es hat den Anschein, daß die geringere
Anzahl der Bediensteten — wie ein Vergleich mit einem Verzeichnis von
178023 zeigt — diesen Ubergang bereits vorbereitet. Die klösterlichen Dienstboten
wohnten im Klosterbereich, lediglich der Klosterhofmeister und der Kutscher waren
im Dorf ansässig.

Dem Klosteramtmann Valentin Geyß oblagen unter der Aufsicht der Äbtissin die
Verwaltungsarbeiten einschließlich der Rechnungslegung. Geyß war anscheinend le~

116


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0118