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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0156
1 Stein scheint sich kritisch über Heinrich Schreibers Schrift „Die Wissenschaft vom Schönen. Grund-
züge zu akademischen Vorlesungen" geäußert zu haben, die 1822 im Verlag der Wagnerschen Buchhandlung
erschienen war.

2 von fraubasen = tratschen, schwätzen,

11

Stein an Schreiber; [ohne Datum; Lahr 1825]

Liebster Heinrich!

Dank Dir für Deine Nachrichten von LJ Möchte er sich bald ganz erholen und
nichts mehr für die Zukunft zu befürchten haben. Grüße ihn mir herzlich. Damit ich
bald wieder von ihm etwas höre, will ich Deine Bedingung, obschon auch mich die
Geschaefte drängen, schnell erfüllen.
Was zuerst Deine Aufträge über Alterthümer-Nachforschungen betrifft, so wirst Du

1. durch meine Tante die Silber- und Kupfermünzen des Pfarrers Vigera2 zu Nonnenweier
erhalten. Von seinen Goldmünzen konnte er sich noch nicht trennen, die
Preißbestimmung der Silber- und Kupfermünzen, welch letztere er meistens aus dem
Klingelbeutel sammelte, will er Dir selbst überlassen. Wahrscheinlich taxirt er sie
hoch.

2. Jaeger3 wird seine Münzen Dir bei seinem nächsten Besuch in Freiburg zeigen.

3. Aus einem Gültbuche des Klosters Schuttern v. £ 1591, woraus ich die Auszüge
Dir aufbewahre, weil ich solche noch zu meinen weiteren Nachforschungen brauche,
so wie aus mündlichen Nachrichten erfuhr ich, daß

a. sich von Zunßweiher und zwar im Dorfe anfangend ein Heerweg über den Diersburger
, Nieder- und Oberschopfheimer, Oberweirer und Heiligenzeller Bann dem
Gebürge theils vor theils in dem Wald in einer Breite von 28 Schuh sich hinziehe und
bis Kippenheim sich erstreckt haben solle. In hiesiger nächster Umgegend hörte ich
noch nichts von ihm. Dieser Weg ist zum Theil izt noch mit rohen Steinen, wovon
einige ein Kreuz haben sollen, auf beeden Seiten umgesteint. In Oberschopfheim
wurde er kürzlich zum Theil abgegraben,' man fand kein Fundament und überhaupt
nichts Merkwürdiges. Dieser Weg, an vielen Orten nicht mehr erkennbar, zieht über
Gegenden, die izt mit 20—30 Schuh tiefen Hohlgassen durchschnitten sind, Die Bauern
glauben, es sei dieß die alte Landstraße vor Anlegung der heutigen gewesen.

b. In Friesenheim fand ich einen Hohenstaden und Steinmuren, femer eine Schelmengasse
,

c. Kippenheim - Heerweg

d. Gräfenhausen — hoher Weg

e. Ringsheim — Heerweg, Heerstraße

d. Ichenheim — Heerweg, Schelmengepraite, Haidenhürstle, Herdtweg

e. Kürzel — Galgenstudenweg, Burgweg, Roemersbühl

f. Allmansweier — Hohenweg, Landtweg, hohen Straß, Wiblinsweg. Der letzte zieht
sich vom Gebürg quer über die Ebene durch den Hugsweirer, Kürzler und Allmanns-
weirer Bann an den Rhein.

g. Meissenheim — Haidenwinkel, Heerweg

h. Nonnenweier — Herrenweg

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