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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0170
so wird es auch in Betreff des Kirchlichen gehen. Ein guter Theil unserer Geistlichkeit
lebt und webt noch im Mittelalter, ruht gemächlich auf tausendjährigem faulem
Stroh und verketzert jeden, welcher es wagt, einen Lehrsatz vorzutragen, der mit den
großen Fortschritten der Zeit sich verträgt und erfreulich in die übrigen Weltereignisse
eingreift.

Ich muß einhalten. Da man nicht weiß, in welche Hände ein Brief kommen kann,
und ich mit dem schwarzen Chor nicht gerne zu schaffen habe, so darf ich meine
Herzensmeinung nicht unumwunden aussprechen, Werfen Sie meine Briefe gleich ins
Feuer.

Signatur: StadtAF, K 1/27/2, S. 314 Nr, 288. Abschrift.

i Heinrich Schreiber» dem der Brief wohl noch — wie die Briefe Kuens — von Stein selbst übergeben
worden ist, hat den Namen und den Ort bei der Abschrift anonymisiert.

Anmerkungen

1 Zu nennen sind die Biographie von R.W. Rieke, Heinrich Schreiber (1793—1872). (Beiträge zur
Freiburger Wissenschaft- und Universitätsgeschichte 9), 1956, sowie die Beiträge, die auf einer von
der Katholischen Akademie Freiburg und dem Stadtarchiv Freiburg zum 200. Geburtstag Heinrich
Schreibers 1993 veranstalteten Tagung vorgetragen wurden (erscheint voraussichtlich in der Reihe der
„Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i,Br").

2 R R Albert, Die Geschichtsschreibung der Stadt Freiburg in alter und neuer Zeit, in: ZGO 55, 1901,
S. 493-578, hier; S. 566 ff.

3 H. Finke, Geschichtswissenschaft an der Universität Freiburg zu Anfang des 19. Jh. und die Berufung
August Friedrich Gfrörers, in: Historisches Jahrbuch 50, 1930, S. 10—96, hier: S. 76f.

4 Uber dessen Anteil an der Ausbildung von Schreibers historisch-archivalischen Interessen vgl. H.
Schadek. „Vielleicht der beste Lokalhistoriker Deutschlands" — Heinrich Schreiber und die An
fange der kritischen Geschichtsforschung44 (Tagungsvortrag [s. Anm. 1]; Druck in Vorbereitung).
Einen kurzen biographischen Abriß gibt J, Gerchüw, Ferdinand Weiß (1754—1822). Freiburger „Armenvater
" und Lokalpolitiker, in: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau 3, hg. von H. Hau mann
und H. Schadek, 1992, S. 56f.

5 Seit 1835 betreute der städtische Registrator Elgg das Archiv. StadtAF, C 1 Archivsachen 1 Nr. 4;
K 1/27 (Nachlaß Schreiber) Nr, 3, fol. 5v—7. B, Schwineköper, Das Freiburger Stadtarchiv (Freibur
ger Stadthefte 12) L966, S. 16 f.

6 J. D. Schaar, Stadtarchivar Cajetan Jäger. Leben und Leistungen, in: ZBreisgGV 106, L987, S. 301
bis 307.

7 R R Albert, Hundert Jahre Freiburger Gesellschaft für Geschichtskunde, in: Zs. der Gesellsch. f.
Beförderung der Geschichte, Altertums- und Volkskunde von Freiburg 39/40, 1927, S. 1—90, hier:
S.58.

8 Vgl. Jägers Dankschreiben vom l. 8. 1867 (StadtAF, K 1/27/9/IV, S. 11):

„Verehrtester Freund! Ihre so freundliche gütige Zusage, daß Ihre für die Kenntnis der Vorzeit so kost
baren Sammlungen unserer teueren Vaterstadt nach Ihrem — hoffentlich noch recht fernen — Ableben
gewidmet sein und bleiben sollen und Sie nichts von diesem Entschlüsse abwendig machen werde,
hat mich so sehr erfreut und bewegt, daß ich Ihnen diesen Morgen meinen innigsten Dank nicht so
warm auszusprechen vermochte, wie es hätte geschehen sollen. Ich erlaube mir deshalb, denselben
aus aufrichtigstem, tieffühlendem Herzen zu wiederholen und versichert zu sein, daß ich die Größe
des Opfers, das Sie damit der Allgemeinheit bringen, hoch zu schätzen und zu würdigen weiß. Aber
Ihre freundliche gütige Bemerkung, daß mein Bestreben, eine Altertümersammlung hier zu begrün
den, auf Ihren Beschluß bestimmend eingewirkt habe und Sie mir nur einen, von Ihnen sogenannten
kleinen Beitrag verschaffen wollten, kann ich weder gelten lassen noch annehmen; ich schreibe Ihren
Entschluß einzig und allein Ihrer großen Ergebenheit und Liebe zur hiesigen Stadt zu, die Sie schon
so vielfältig durch Ihre vortrefflichen geschichtlichen Arbeiten über dieselbe allgemein kundgegeben

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