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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0198
gen ein Autoren- und Personenregister, ein Register der erwähnten Urkunden und Textstellen
und ein Sachregister, Durch diese sehr detailliert und umfangreich geführten Register kann die
Arbeit schnell und übersichtlich benutzt werden.

Marita Blattmanii legt sämtliche Texte, die zur Rekonstruktion des Freiburger Gründungsprivilegs
herangezogen wurden, im Anhangband vor, wovon einige, wie z. B. die Bertoldsbestätigung
oder die Erweiterte Handfeste ebenfalls Rekonstrukte sind. Durch die Zusammenstellung
der Texte erhält die Diskussion um das Freiburger Gründungsprivileg sicherlich neue
Impulse. — Auf einige Unstimmigkeiten sei hingewiesen: Auf Seite 73, Anmerkung 194 muß
es (nach Fleig) heißen: Grundstückkauf von Henrico Bettscaro de Friburc (Nr. 184b) und von
Adilheida, uxore Hermanni lictoris de Friburc (Nr. 185b). Auf Seite 532, Anmerkung 3 muß
es heißen: XXIIIIor coniuratores fori, auf Seite 5565 R 24: xxiiiior consules.

Ungeachtet der angedeuteten Bedenken kann Marita Blattmanns Untersuchung als ein Basiswerk
der Stadtrechtsforschung gelten. Die Arbeit könnte Vorbild und Maßstab für künftige
Untersuchungen in diesem Bereich sein. Andre* Bechtold

Franz-Heinz v. Hye, Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Tirol. Eine Bild- und Textdokumentation
aus Anlaß des Ordensjubiläums 1190—1990. Verlag Athesia, Bozen 1991. 352
S., 400 Abb., davon 61 in Farbe.

In der Reihe der großen historischen Ausstellungen zum 800jährigen Jubiläum des Deutschen
Ordens veranstaltete die Südtiroler Priesterprovinz und Bailei „An der Etsch und im Gebirg"
im Frühjahr 1991 eine eigene Sonderschau zur Geschichte des Deutschen Ordens in (Gesamt-)
Tirol. Dazu war die am 2, Dezember 1943 durch Fliegerbomben geschädigte alte Landkommende
Weggenstein in Bozen saniert, mustergültig restauriert und als Ausstellungsort hergerichtet
worden. Der Innsbrucker Stadtarchivdirektor Prof. Dr. Franz-Heinz v. Hye, selbst
Famiiiare des Deutschen Ordens, gab einen gewichtigen Katalog heraus, in dem es ihm vor
allem darum ging, „in Bild und Text ein Corpus möglichst aller Denkmäler des Ordens in
den Tiroler Gebieten beiderseits des Brenners zu erstellen und damit die bald 800jährige Präsenz
des Ordens in Tirol zu dokumentieren." — Im Einleitungskapitel beschreibt der Autor
den Deutschen Orden in den „Grundzügen seiner Geschichte". 1190 beim Dritten Kreuzzug
im Feldlager vor Akkon als Hospitalbruderschaft entstanden, faßte bereits zwölf Jahre später
diese inzwischen zum Ritterorden gewandelte Gemeinschaft in Tirol Fuß. Der Deutsche
Orden konnte sein Wirken in Teilen Tirols bis heute ungebrochen fortsetzen. Zwar verfugte
Napoleon I. 1809 die Auflösung des Deutschen Ordens in den Rheinbund Staaten, zu denen
auch das Königreich Bayern mit Tirol gehörte, doch fand der habsburgische Hochmeister mit
seinen Deutschrittern im österreichischen Kaiserreich Aufnahme. Dort vermochte sich 1836
der Deutsche Ritterorden in der Form eines kaiserlichen Adelsinstituts eine neue Existenzgrundlage
zu schaffen und sich schließlich auch in Tirol zu behaupten. Beim Einmarsch Hitlers
in Österreich fiel der Deutsche Orden 1938 der Auflösung und Verfolgung anheim. In
Südtirol, Rom, Slowenien und Böhmen konnten sich Teile des Ordens über den 2. Weltkrieg
hinweg retten. Erst nach 1945 erholte sich der 1929 unter päpstlichen Schutz gestellte Deutsche
Orden wieder und baute — jetzt ohne Adelsschranke — seine Tätigkeit in mehreren Ländern
Mitteleuropas erneut auf. — An der Spitze der Südtiroler Bailei stand bis ins
20. Jahrhundert hinein ein Landkomtur, der im Deutschhaus in Bozen residierte. Ritterliche
Kommenden in Lengmoos auf dem Ritten, Sterzing, Schlanders und Trient sowie sieben Süd-
tiroler Pfarreien, die zum Teil heute noch von Deutschordenspriestem betreut werden, gehörten
zum Balleibereich. Der 1841 wiederbegründete Schwesternzweig leistet ohne Unterbrechung
bis zur Gegenwart wertvollste karitative Arbeit in Südtirol, besonders in der
Altenpflege. Sitz der Priester- und Schwesternprovinz ist Lana bei Meran. Die Südtiroler Famiiiaren
bilden als 3. Ordenszweig traditionell die Bailei „An der Etsch und im Gebirge" -

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