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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0067
Reichsacht.109 Wenige Tage später residierten österreichische Hauptleute in der
Stadt.110 Aber erst nach Verlauf eines weiteren Jahres wurde die habsburgische
Herrschaft über Kenzingen und Kürnberg auch von den Markgrafen offiziell anerkannt
.111 Am 8. November 1370 traten Heinrich, Otto, Hans und Hesso von Hach-
berg die Herrschaft und Feste Kürnberg und Kenzingen sowie alles, was von den
Habsburgern zu Lehen war, an die Herzöge Albrecht und Leopold von Osterreich ab.
Als Gegenleistung sollten die Markgrafen die habsbuigische Herrschaft, Stadt und
Burg Triberg sowie die alte Hornberg mit allem Zubehör als Pfand erhalten. Mit
12 000 Gulden konnte die Pfandschaft eingelöst werden. Nach dem Tod des Markgrafen
Heinrich würde die Pfandschaft an seine drei Söhne übergehen. Frühestens dann
könnte Osterreich diese wieder einlösen. Alle Einkünfte und Rechte in der Herrschaft
Triberg standen nun den Markgrafen zu, mit einer Ausnahme: Die Untertanen muß-
ten weiterhin Osterreich Kriegsdienste leisten, sowohl personell als auch finanziell.
Zugleich versprachen die Markgrafen die Burg Kürnberg, die im Gegensatz zur Stadt
Kenzingen damals noch nicht von den Habsburgern in Besitz genommen war, jederzeit
österreichischen Amtsleuten oder einem autorisierten Boten zu übergeben. Für
diese Zusicherung mußten sogar Bürgen gestellt werden, wozu auch Johann und
Hesso von Usenberg gehörten. Alle Schriftstücke betreffend Herrschaft und Stadt
Kenzingen und Kürnberg waren den neuen Herren auszuhändigen. Bis zur offiziellen
Ubergabe der Burg sollte diese schon den österreichischen Amtsleuten sowie Gefolge
in unbeschränkter Zahl offen stehen. Die dabei entstehenden Kosten mußten die Herzöge
allerdings selbst tragen. Zudem erhielten die Markgrafen einmalig 1 000 Gulden
, von denen sie am 29. Oktober bereits die Hälfte erhalten hatten.112

Endingen

Auch der Anschluß Endingens an die Habsburger folgte einem ähnlichen Muster wie
der Kenzingens.113 1387 bestätigte Herzog Albrecht offiziell die Rechte der Stadt als
neuer Herr.114 Jedoch reichen die Beziehungen zwischen der Stadt und den Habsburgern
mindestens bis in die Zeit des Freiburger Krieges (1366—1368) zurück. 1377
und 1379 wurde die Stadt eindeutig als österreichisches Lehen bezeichnet.115 Und
ein vermutlich kurz vor 1370 entstandenes Verzeichnis habsburgischer Ansprüche an
den Markgrafen Hesso von Hachberg führt Rechte der Habsburger an der Stadt Endingen
auf.116 Auch wenn der Zeitpunkt des Anschlusses nicht näher bestimmt werden
kann, so ist die jüngsthin von Dieter Speck formulierte These eines Anschlusses
infolge des Freiburger Krieges plausibel.117 Endingen stand damals auf Seiten der
Städte gegen die Grafen von Freiburg, die Markgrafen von Hachberg sowie die Herren
von Usenberg. Die Stadt stand also gegen ihre eigenen Herren. Eine Anbindung
der Stadt an die Habsburger, wenn auch erst nach dem Tod des letzten Usenbergers,
war, nachdem die anderen Breisgaustädte habsburgisch geworden waren, auch im In-
teresse Endingens. Auch die Stellung Hessos von Usenberg, Stadtherr Endingens,
war im Krieg deutlich geschwächt worden, so daß auch er sich mit der neuen Macht
im Breisgau arrangieren mußte. Wenn Hesso IV. seine Herrschaft Herzog Leopold
zu rechtem Eigen gab und sie wieder als Mannlehen erhielt, so bedeutete dies, neben
dem Verlust des uneingeschränkten Eigentums, auch die Abhängigkeit vom Lehens-

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