http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0016
sehen fast vollständig beseitigt worden — die letzten Reste werden in den nächsten
Jahren dem zur Zeit in der Fußgängerzone aktuellen Kleinpflaster zum Opfer fallen.
Historische Pflasteroberflächen, z. B. der Barockzeit, sind nur ganz selten faßbar, so
in Teilen des Münsterplatzes, da sie (wegen der unveränderten Höhenlage) bei jeder
Belagserneuerung abgeräumt worden waren.
Dieser Verlust betrifft natürlich auch die Fassungen der Straßenbäche. Die in der
Straßenmitte verlaufenden „Bächle", wie sie auf dem Pergamentplan von ca. 1713
dargestellt sind (Abb. 5) und vermutlich ins hohe Mittelalter zurückreichen, können
archäologisch nicht mehr gefunden werden: In der Straßenmitte ist nicht nur das Straßenniveau
erneuert, sondern das ganze Erdreich beim Kanalbau tiefgründig ausgeschachtet
worden. Von den Steinrinnen des 19. Jahrhunderts, als die „Bächle" an den
Rand, zwischen Fahrbahn und Gehweg, verlegt (und mit Gittern abgedeckt) wurden,
sind einige noch in Gebrauch (Oberlinden, Herrenstraße, Turmstraße), andere kommen
bei Straßenbauarbeiten wieder zum Vorschein. In der unteren Gauchstraße war
das Bächle nach dem Zweiten Weltkrieg in Betonröhren verbannt worden, der Rand
Abb. 5 Bächle in der Straßenmitte
(Detail des sog. Fischer-Plans von ca. 1713 im Augustinermuseum Freiburg).
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