Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 63
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0065
Abb. 10 11 Bei Wiederaufbauarbeiten im Bereich des zerstörten Westtraktes des Alten Rathauses entdeckter
Sandsteinsockel. (Fotos: StadtAF M 7040)

Ob sie im Zusammenhang mit den Sockeln gesetzt wurden, ist fraglich. Die Ausrichtung
der bearbeiteten Schauseiten der Sockel zum Rathausinnenhof hin zeigt, daß
sich eine „Halle" nur im Bereich hinter den Sockeln, also zur Turmstraße hin, befinden
konnte: wegen der geringen Breite dieser Zone ist das Bauwerk eher als „offener
Gang" zu bezeichnen. Dieser „Laubengang" entlang der Turmstraße wird bereits
1881 von Adolf Poinsignon erwähnt.8 Ein Blick auf die wichtigsten Bauphasen des
Rathauses gibt weiterführenden Aufschluß.

Die Anfange der Bebauung des Rathausgeländes sind nicht ganz eindeutig geklärt.
Man kann annehmen, daß bis 1328 ein Bau an der Stelle der heutigen Gerichtslaube
mit einer großen und kleinen Ratsstube existierte. Bis 1381 wurden drei nebeneinanderstehende
Gebäude am Franziskanerplatz (dem jetzigen Rathausplatz) für die
Kanzlei dazuerworben. Damit war ein erster Rathauskomplex mit rückwärtigem Hof
entstanden. Das Gelände an der Turmstraße sowie das Eckhaus am Franziskanerplatz
gehörten jedoch nicht dazu. Rund 150 Jahre später beabsichtigte der Rat aus Platz -
und Repräsentationsgründen, größere Umbauten und Erweiterungen durchzuführen.
Wolf Koch von Rufach wurde 1549 vorübergehend mit der Planung der Bauarbeiten
betraut, während 1551 schließlich Jörg Sorger von Lindau für die Ausführung verantwortlich
gemacht wurde. 1552 war das „newe Rothus" samt Freitreppe und maßwerkverzierter
Treppenbrüstung vollendet.9 Vier Jahre später wurden die Kanzleigebäude
in Angriff genommen, die teilweise abgebrochen und unter einem Dach
zusammengefaßt werden sollten. Im Spätjahr 1559 waren diese Umbauten im wesentlichen
abgeschlossen. Eine letzte Erweiterung folgte vor dem Ende des 16. Jahrhunderts
(das genaue Datum ist unbekannt), als der Rat das Haus Ecke Turmstraße/Franziskanerplatz
dazukaufte und der Kanzlei anschloß. Zu diesem Haus gehörte das
Gelände entlang der Turmstraße mit unserem Grabungsbefund.

Aus der Bauabfolge ergeben sich drei Optionen für Entstehungs- und Aufstellungszeitpunkt
der Sockel, da sie stilistisch ohne Zweifel ins 16. Jahrhundert zu datieren

63


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0065