http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0092
Voraussetzungen für diese höchste Stabs Stellung." (Alfons Schäfer et aL (Hrsg.), Inventar der handge
zeichneten Karten und Pläne zur europäischen Kriegsgeschichte des 16.—19, Jahrhunderts im General
landesarchiv Karlsruhe (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archiwerwaltung Baden Württemberg,
tom. 25), Stuttgart 1971, p. XXI). Ludwig Wilhelm erachtete diese Kriegstagebücher für die weitere
Kriegführung für so wertvoll, daß seine Witwe in einem Pro Memoria v. 2. V. 1733 bestimmte, „daß
sie niemanden (welche sie auch immer von großen Herren oder anderen begehren möchte) gegeben,
zum Copiren gelehnt oder abschriftlich communicirt, sondern einzig und allein zu seiner Nachkömmlingen
Privatwissenschaft als ein kostbarer Schatz aufbehalten werden sollen [...]." (ibid., p. XXIII,
Anm, 41).
14 Maria Cäcilia Benigna von Pözzo di Venzone (1671—1756) war Tochter eines Grafen und Kürassier-
oberstleutnants und Witwe des kaiserlichen Oberstleutnants Mittmann von Kirchberg; cf. Buchholz,
Genealogie, p. 4L Ob mit dieser Heirat auch ein Religionsübertritt vollzogen wurde, konnte nicht festgestellt
werden; die spätere Beisetzung im Freiburger Münster und die Beteiligung der katholischen
Geistlichkeit im Leichenzug setzt eine solche Konversion voraus.
15 Der erste Generalsdienstgrad entsprach im späteren Sprachgebrauch dem Genemimajor; die ältere Be
Zeichnung hielt sich im österreichischen Heere länger als in den deutschen Armeen, wo sie — wie
in Preußen — schon anfangs des 18. Jahrhunderts in Fortfall kam.
16 Zu den Kämpfen auf dem italienischen Kriegsschauplatz im Spanischen Erbfolgekrieg cf. Feldzüge
des Prinzen Eugen, tom. 7: J. Rechberger von Rechtem, Spanischer Sukzessions-Krieg, Feldzug 1705,
Wien 1881.
1? Wegen der 'Kriegs Troublen', aber auch auf Wunsch des Verstorbenen, „gantz und gar keine Ceremo-
nien zu machen", war die Beisetzung in der Stiftskirche Unser Lieben Frau zu Baden-Baden „alles
sine strepitu in der Stille gethan worden."' (Lünig, Theatrum Ceremoniale, tom. 2, p. 692.
18 Cf. zur Festungsgeschichte Freiburgs Anm. 121.
19 Eine spezifisch österreichische Dienstgradbezeichnung, die noch die ältere Kommandostruktur im
Heere erkennen ließ: der Feldmarschalleutnant als Vertreter des Feldmarschalles. Sie galt bis 1918 und
entsprach dem Generalleutnant und Divisionskommandeur in den deutschen Armeen. Der österreichische
General leutnantsrang hingegen bezeichnete bis zum Tode des Prinzen Eugen den Vertreter des
obersten Kriegsherrn, der gewöhnlich nicht mit ins Feld zog, und rangierte somit über dem Feldmarschall
. Cf. zur Entwicklung des Feldmarschallranges Reinhard Stumpf, Die Wehrmacht-Elite. Rang-
und Herkunftstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933—1945 (= Militärgeschichtliche Studien
, tom. 29), Boppard a. Rh. 1982, p. 131 sqq.
20 Untersuchungsakt H.K.R. Exp. 1714; Juni, 350; cit. nach: Feldzüge des Prinzen Eugen, tom. 15, p.
315. Auch Harrschs Kontrahent, der französische Marschall Claude Louis Hector Herzog von Villars
(1653—1734), dem die Freiburger Festung von seiner Zeit als Kommandant selbst wohlbekannt war,
resümierte nach eingehender Besichtigung der beiden Schlösserfit juger que le peu de vivres qu'on
y trouvaavait ete un motif süffisant pour engager Mr. de Harrsch ä preferer une capitulation honorable
ä la vaine gloire de se defendre pendant quelques jours de plus, sans aucune utilite." (Pelet et de Vault,
Memoires militaires relatives ä la succession d'Espagne sous Louis XIV, Paris 1835—1862, tom. 11,
p. 401; cit. nach: Feldzüge des Prinzen Eugen, tom. 15, p. 316).
21 Nach Siebmacher, Wappenbuch, tom. 26, p. 169, mit Diplom Kaiser Leopolds I. v. 31. III. 1702 in den
Alten Ritterstand für das Reich und die Erblande erhoben; desgleichen Ernst Heinrich Kneschke,
Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, tom. 3, Leipzig 1861 [cit.: Kneschke, Adels-Lexicon],
p. 211 sq.; Karl Friedrich von Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und
die Österreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis 1823 mit einigen Nachträgen
zum „Alt-Österreichischen AdelsLexikon" 1823—1918, tom. 2, Schloß Senftenberg 1970 [cit.:
Frank, Standeserhebungen], p. 165. Cf. auch Buchholz, Genealogie, p. 40, der als Zeitpunkt den
31.III. 1707 nennt, an dem Harrsch jedoch schon den Freiherrentitel besessen haben muß.
22 Das nicht mehr vorhandene Diplom mit Wappenbesserung soll entweder vom 12 .VII. (Bihler, Reichsgraf
Harrsch, p. 109; Kindler v. Knobloch, Oberbadisches Geschlechterbuch, p. 539; Siebmacher,
Wappenbuch, tom. 26, p. 169; Frank, Standeserhebungen, p. 165), vom 13.VIL (Gotha G 1870, Anhang
, p. 1906) oder 14. VII. 1714 (Kneschke, Adels-Lexicon, p, 211; Buchholz, Genealogie, p. 41) da
tiert gewesen sein und abschriftlich im Familienarchiv der Harrschs vorliegen. Feldzüge des Prinzen
Eugen, Bd, XV, p. 316, zitiert dieses Dokument mit H.K.R. Exp. 1714; Juni, 413.
23 H.K.R. Exp. 1714; August, 163. Nach Bihler, Reichsgraf Harrsch, p. 109, am 19, August.
90
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0092