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a, M. 21979, besonders Kap. „Bestattung und Trauer" (betr. Kriegsgräber p. 145 sq.); Hans Ebeling
(Hrsg.). Der Tod in der Moderne^ Königstein i. Ts. 1979; Gerhard Schmied, Sterben und Trauern in
der modernen Gesellschaft, Opladen 1984.
34 ssPour mourir bienheureux, ä vivre il faut apprendre. Pour vivre bienheureux, ä mourir faut appren-
dre "; Alberto Tenenti, II senso della morte e Tamore della orta nel Rinascimento, Turin 1957 (= Fran-
cia et Italia), p, 312, Anm. 56 (cit. nach Aries, Geschichte des Todes, p. 385). Die Sentenz stammt
von Philippe Duplessis-Mornay (1549—1623), einem engagierten Calvinisten und Hugenottenführer
35 Arno Borst, Barbaren, Ketzer und Artisten. Welt des Mittelalters, München-Zürich 21990, 9. Teil:
Erfahrungen mit der Sterblichkeit, p. 566—598; idem, Tod im Mittelalter, p. 395 sq. Borst, der hier
zwischen gewaltsamem und natürlichem Tod unterscheidet, zeichnet ersteren „in mehreren epochalen
Einschnitten [...] von gewaltsamer, kollektiver und jäher Art. Er zerbrach jegliche Kontinuität mit
einer Wucht, die andere Kulturen elastischer abzufangen verstanden, weil sie weniger hochgespannte
Ansprüche stellten." Doch relativiert er zugleich im Abheben vom natürlichen Tod. der durch Beherr
sehen der artium moriendi gezähmt und seines Schreckens entkleidet werden konnte.
36 Bauen Tod und Bestattung, p, 31.
37 Noch in späterer Zeit, als die innerstädtischen Friedhöfe bereits geschlossen worden waren, gehörte
es zu den Standesprivilegien, sich in Kirchen und Klöstern beisetzen zu lassen, wie e. g. der Unterschloßkommandant
Barthel (cf. Anm. 155) oder der „Leonidas von Freiburg" Major Rehling vom
Infanterieregiment Salzburg, der bei der Belagerung Freiburgs im Oktober 1713 nach seinem Tode mit
allen militärischen Ehren in der Augustinerkirche zur letzten Ruhe gebettet worden war; cf. Peter Paul
Albert, Obristwachtmeister von Rehlingen, der Leonidas Freiburgs beim Sturm der Franzosen am 14.
Oktober 1713. in: Zeitschrift Freiburg, tom. 36, Freiburg i.Br. 1920, p. 68—84.
38 Zur Entwicklung des Zeremoniells allgemein cf. Jürgen Hartmann, Staatszeremoniell, Köln usw.
21990 [cit.: Hartmann, Staatszeremoniell], besonders p. 183—189 (Staatsakt und Staatsbegräbnis).
Aus soziologischer Sicht schildert Nobert Ellas „Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur
Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie", Darmstadt u. Neuwied 51981. Speziell die
Aera des Absolutismus behandelt Jürgen Frhr. von Kruedener, Die Rolle des Hofes im Absolutismus,
Stuttgart 1973; Ralph E. Giesey, Cerdmonial et puissance souveraine. France, XVe—XVIIe siecles,
Paris 1987 [cit.: Giesey, Ceremonial]. Neuerdings auch Andre Holenstein, Huldigung und Herrschaftszeremoniell
im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung, in: Klaus Gerteis (Hrsg,), Zum
Wandel von Zeremoniell und Gesellschafteritualen in der Zeit der Aufklärung (= Aufklärung, 6. Jhrg,,
H. 2, Hamburg 1991), p. 21-46.
39 Die Situation am Wiener Kaiserhof im Zeitalter des Absolutismus beschreibt Magdalena Hawlik van
de Water, Der schöne Tod. Zeremonialstrukturen des Wiener Hofes bei Tod und Begräbnis zwischen
1640 und 1740, Wien 1989 [cit.: Hawlik-van de Water, Der schöne Tod]. Für einen Regionalbereich
Österreichs cf. mit Einschränkungen Susanne E. Rieser, Sterben, Tod und Trauer. Mythen, Riten und
Symbole im Tirol des 19. Jahrhunderts (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Sonderheft
77), Innsbruck 1991. Trauerkultur in einem Teile des katholischen Bayerns schildert knapp der Aus»
Stellungskatalog des Münchner Stadtmuseums von Sigrid Metken (Hrsg.), Die letzte Reise. Sterben,
Tod und Trauersitten in Oberbayern, München 1984 [cit.: Metken, Die letzte Reise], der auch eine
kurze Einführung zum Soldatentod von Rolf Förster, Gefallenenbestattung und Kriegerdenkmal im
Wandel der Jahrhunderte, p. 366—374, enthält. Paradigmatisch an herausragenden Persönlichkeiten
zeigt Paul Ernst Rattelmüller, Pompe funebre im alten Bayern und seiner Landeshauptstadt München,
München 1974 [cit.: Rattelmüller, Pompe funebre] in essayistischer Manier vornehmlich den barocken
Feierstil einer stark religiös geprägten Bevölkerung.
40 Die aus Komponenten byzantinischen und burgundischen Hofzeremoniells — letzteres 1430 durch
Stiftung des Toisonordens durch Herzog Philipp den Guten von Burgund in die Tradition des ehemaligen
burgundischen Königreiches gestellt — durch Karl V. gebildete spanische Hofetiquette „ist denn
auch, im ganzen gewertet, nichts anderes als eine Massensuggestion ohne Beispiel, eine profanierte
und säkularisierte Kulthandlung größten Ausmaßes, eine wahnartige Vergötzung des weltlichen Souve
räns, eine blasphemische Gleichsetzung von göttlichen und menschlichen Begriffen." (Ludwig Pfandl,
Philipp II. und die Einführung des burgundischen Hofzeremoniells in Spanien, in: Historisches Jahr
buch 58 (1938), p. 9 sqq.); cf. Elisabeth Koväcs. Kirchliches Zeremoniell am Wiener Hof des 18. Jahrhunderts
im Wandel von Mentalität und Gesellschaft, in; Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs
32 (1979) [cit.: Koväcs, Kirchliches Zeremonieiii, p. 109—142, hier: p. 117. Allgemein zur
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