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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 105
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0107
hier versammelten regulären kaiserlichen Truppen anvertraut war"; cf. Alphons Frhr. von Wrede
(Bearb.), Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von
1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts (= Supplement zu den „Mittheilungen des k. u, L Kriegs-Archivs
"), 5 tom., Wien 1898—1905 (ND Starnberg 1985)[cit.: Wrede, K. u. k. Wehrmacht], tom. 5,
p. 63 sq.). Für das stehende Heer dagegen hatten die Landstände die Mannschaften zu stellen. Erst
die militärischen Reorganisationen Maria Theresias nach den verlorenen Schlesischen Kriegen legten
die Konskriptionen in staatliche Hände und führten zu Werbebezirkseinteilungen, bei denen Vorder
Österreich 1766 dem Pluquetschen Regiment (seit 1778: Regiment Bender) als Werbebezirk zugeteilt
wurde. Die wegen der Kriegsläufte häufig wechselnde Garnison der Stadt Freiburg bestand im Todes
jähre Harrschs aus den Regimentern Ansbach (Mietregiment des Markgrafen Wilhelm Friedrich
von Ansbach, aufgestellt 1707, ab 1724 „Müffling", nach 1806 Inf, Rgt. Nr. 26 bis 1918; cf. StadtA
Freiburg, C 1 Militaria 137, Nr. 8; [August Graeffer] Geschichte der kaiserl. königl. Regimenter seit
ihrer Errichtung bis auf gegenwärtige Zeiten, Wien 1791 [cit.r Graeffer, Regimenter], p. 119 sq., und
Georg Tessin, Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts
, Teil 1: Die Stammlisten, Osnabrück 1986 [cit.: Tessin, Stammlisten], p. 48); Arenberg
(gegr. 1698, 1715 bis 1754 Feldzeugmeister Leopold Philipp Karl Herzog von Arenberg Inhaber desselben
, ab 1806 Inf. Rgt. Nr. 28; cf. StadtA Freiburg, C 1 Militaria 137 Nr. 21; Graeffer, Regimenter,
p. 91 sq., und Tessin, Stammlisten, p. 43); D ' A rnand (errichtet 1702, ab 1704 dem Feldzeug
meister Hubert Dominik Baron v. d'Arnand bis 1728 gehörend, seit 1806 Inf. Rgt. Nr. 12; cf. StA
Freiburg, C 1 Militaria 137 Nr. 8; Graeffer, Regimenter, p. 99 sqq., und Tessin, Stammlisten, p. 44)
und L a n g 1 e t (1672/73 gebildet, 1693 dem Feldzeugmeister Scipio Grafen v. Bagni verliehen (bis
1721), danach dem Feldzeugmeister Philipp Baron v. Langlet gegeben, seit 1806 Inf. Rgt. Nr. 25;
cf. StA Freiburg, C I Militaria 158 Nr. 64; Graeffer, Regimenter, p. 62 sq., und Tessin, Stammlisten,
p. 37). Hinzu kamen die Büchsenmeister und Knechte der Artillerie in der Festung selbst. Von den
hier genannten Regimentsinhabem wurde der k. k. General, Festungsgouverneur von Breisach und
„legionis pedestris Colonellus" v. D'Arnand bei seinem Tode im Jahre 1728 gleichfalls im Münster
chor beigesetzt; es sei „die schönste und gröste Leucht gewessen", wie der Chronist der Marianischen
Sodalität bemerkt (StA Freiburg, B 1 Nr. 97, f. 108R. Cf. auch die Denktafel im Münster gegenüber
dem Denkmal für den Genaral v. Rodt; Text bei Karl Schuster, Die Gräber im Münster, in: Freiburger
Münsterblätter, 8. Jhrg., Freiburg i. Br. 1912 [cit.: Schuster, Gräber im Münster], p. 21.

121 Neben dem schon zitierten zweibändigen Ausstellungskatalog von Schadek/Ecker, Stadt und Festung,
anläßlich der poliorketischen Präsentation im Jahre 1988 kann neuerdings zur Frühgeschichte der altdeutschen
Stadtumwallung mit dem Burghaldenschloß die Magisterarbeit von Monika Porsche, Die
mittelalterliche Stadtbefestigung in Freiburg im Breisgau, 2 tom., Freiburg 1992, herangezogen werden
, die jetzt auch als H. 22 der Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Stuttgart
1994, vorliegt. Daneben immer noch Mathias Stammnitz, Die ehemalige Festung Freiburg im Breisgau
. Eine geschichtliche Baubeschreibung, in: Schauinsland, 33. Jhrg. 1906 [cit.: Stammnitz, Fe-
stung Freiburg], p. 77—103. Uberblickartig auch bei Heinrich Schreiber, Freiburg mit seinen Umgebungen
, Karlsruhe und Freiburg 31840, p. 47—57 und Härder, Militärgeschichtliches Handbuch, s.
v. Freiburg, p, 210—221.

122 Die Traueraufbettung des Toten war Bestandteil der barocken pompe funebre und Ausdruck einer
den sozialen Rang auch im Tode hervorhebenden und unterstreichenden Geisteshaltung, die auch in
einer aufwendigen Sarkophaggestaltung jener Zeit künstlerischen Ausdruck fand. „In einigen grossen
Städten ist es mehrentheils zur Gewohnheit worden, daß die Leichen der jüngern Personen, oder der
Höhern, oder die sonst zierlich geputzt und ausgeschmückt, einige längere oder kürtzere Zeit, zur
öffentlichen Schau jederman dargestellet werden." Gegen diesen Brauch wendet sich in erzieherischer
Absicht Rohr, Ceremoniel Wissenschafft der Privat-Personen, p. 663, „sintemal er mehrentheils
aus der Eitelkeit und Hochmuth der Hinterlassenen herrühret; sie wollen mit den Leichen Parade
machen, und erweisen, was sie sichs haben kosten lassen, um von andern deswegen gelobet zu
werden; es wird viel Geld, das zu GOttes Ehren und des Nächsten Nutzen weit nützlicher angeleget
werden könte, hiemit verschwendet." Was er den Untertanen versagen will, gesteht er den regierenden
„großen Herren" als Zeichen der repraesentatio maiestatis kritiklos zu: „Die Hoch-Fürstlichen
Leichen pjflegen gemeiniglich eine Zeitlang, bißweilen einige Tage, und bißweilen wohl gar einige
Wochen auf kostbaren Parade Betten gestellt und gezeigt zu werden, die man auf unterschiedene Art
inventiret. Zuweilen werden sie auf eine Estrade gesetzt, so einige Stuffen hoch ist; diese Estrade

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