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bitzher verpliben" seien. Zur Begründung ihres Gesuchs machen die Bittsteller geltend, daß sie „nun
vast bitz in 27. Jar. vnder e. f. gn. vnd dero lob seligen vorfaren ... gnedigen schütz vnd schirm zu
Schliengen gewont" hätten, ohne daß sie den bischöflichen Untertanen jemals einen Grund zur Klage
über sie gegeben hätten.
59 Bischof Melchior von Liechtenfels hatte „Oschwaldt dem Juden Inn vnserem flecken Steinenstat" am
1. 11. 1565 die Verlegung seines Wohnsitzes nach Schliengen gestattet. Ebd., 36 Satzbrief (1. 11. 1565
Pruntrut).
<*o Moses erhielt am 26. 3. 1574 die bischöfliche Genehmigung, in „vnserem dorff Muchen bey seinem
Vatter In einer behausung oder In vnserem dorff Altingen, fönff Jar lang, sein haußhebliche wonung"
zu haben. „Tribut ist Jerlichen vff Georgij 14 g[ulde]n" Ebd., 74 „Geleit Mosse, Jacoben Juden zu
Muchen Sun"
61 „Benedict Judt, so deß Alten Haimen von Eisenheim sühn", fand nach seiner Vertreibung aus der vorderösterreichischen
Herrschaft Isenheim durch die Vermittlung des Obervogts zu Beifort, Johann Ulrich
von Stadion, Aufnahme in den bischöflichen Schutz. Ebd.> 75 76 Empfehlungsschreiben (31. 3.
1574 Beifort).
62 Der jüdische Arzt Joseph, der von 1567 bis zu seinem Tod (1610) in Allschwil lebte, genoß die besondere
Gunst der Bischöfe Melchior von Liechtenfels und Jakob Christoph Blarer von Wartensee. Letzterer
befreite ihn am 10. 5. 1590 von der Zahlung des Satzgeldes („Jarlichs Zwelff guldin") und beurkundet
am 28. 8. 1596, daß er „Meister Joseph, den Juden sambt seinem weyb vnnd kindern, ... In
ansehung seiner vnns vnnd vnnsern angehörigen biß anhäro gelaisteter getreüwer diensten in vnnsern
schütz schirm vnnd geleydt empfangen vff- vnnd angenommen" und ihnen „in vnnserm Fleckhen
Almschweyler Ir Läbenlang Ir haußhebliche wohnung zuehaben, ... Auch Iren freyen wandel vnnd
gewerb mit Arzneyen kauffen verkhauffenn vff märkten vnd vff dem Landt" bewilligt habe. Ebd.,
43 (4. 10. 1567 Pruntrut), 121 (10. 5. 1590 Pruntrut), 124—125 (28. 5. 1596 Pruntrut) und 131 (22. 8.
1610 Pruntrut). Achilles Nordmann, Ober den Judenfriedhof in Zwingen und Judenniederlassungen
im Fürstbistum Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, hg. von der Historischen
und antiquarischen Gesellschaft zu Basel, Band 6, Basel 1907, S. 141—144.
63 AAEB Porrentruy: B 216 Judensachen, 77 Mitteilung des Bischofs „Melchior <fecu an den „Vogt zu
Zwingen", daß er „auff etlicher furnemmer vom Adell förschrifften, vnd beschehene furbitt Micheln
dem Juden sambt seinem Sun Mathisen &c vff ein Zeit lang, [die ] vffenthaltung" im Amt Zwingen
erlaubt habe (27. 4. 1574).
64 Laut der „Schaffneyrechnung" des Amtes Zwingen für das Jahr 1577 ist „Mathis Jud von Röschenz
hinweg gen Metzerlin Solothumer Gebüts gezogen " Zit. nach Nordmann (wie Anm, 62), S. 125.
65 AAEB Porrentruy: B 216 Judensachen, 72 „Von gottes gnaden wir Melchior Bischoff zu Basel thun
khundt vnd bekennen mit disem brieff, daß wir Leuw den Juden hieuor zu Liebentzweyler (im Sundgau
) geseßen sambt seinem weib, khindt vnd dienstbotten, auch sein hab vnd guht In vnsern schütz
vnd schirm vnd gleit empfangen vnd vffgenommen haben" (14. 10. 1573), Ebd., 116 Weisung des Bischöfe
„Jac: Chr: &c" an den „Vogt zu Zwingen" (3. 1. 1581): „Es hat vnß Leüw Jud zu Arleßheim
(im Baselbiet), demüettig furbringen laßen daß Gemeinen Juden an Irer begrebnüs zu Zwingen eintrag
beschehen solle &c Ist derwegen vnser gnediger befelch, daß du Inen dieselbig begrebnüs, wie es vom
altten här breüchlich gewesen, gestatten vnd daran khein Verhinderung thun sollst. Seyen dir hiemit
zu gnaden gewogen "
66 Ebd., 13 und 14 gleichlautende Abschriften des Satzbriefs für „Liebman vnd Abraham gebruedere
Juden, sampt Iren weyb khünd, gesündt vnd dienstpotten" (16. 8. 1542 Pruntrut).
67 Jakob Christoph Blarer von Wartensee wurde am 22. 6. 1575 zum Nachfolger des am 17. 5. 1575 in
Pruntrut verstorbenen Bischofs Melchior von Liechtenfels gewählt.
68 AAEB Porrentruy: B 216 Judensachen, 86—87 Schreiben des Basler Domkapitels „Ir bedencken ab-
schaffung der Juden belangendt" (25. 10. 1577 Freiburg im Breisgau).
69 Nordmann (wie Anm. 62), S. 139.
70 Ebd., S. 125 (Amt Zwingen) und S. 139 (Unteramt Schliengen).
71 Ebd., S. 134 („Extrait de Tatlas des biens communaux de Zwingen 1777—1778") und S. 135 („Auszug
aus dem Kataster von Zwingen 1905")- Das gemeindeeigene Friedhofegelände (745 qm) wurde im
Herbst 1988 parzelliert und bis auf ein kleines Stück (166 qm), das mit dem angrenzenden Grundstück
Nr. 1153 (3,5 ha) vereinigt wurde, an die privaten Anstößer verkauft. Ein Großteil des Friedhofs wurde
bei der Realisierung eines Bauvorhabens des jetzigen Eigentümers der Parzelle Nr. 1658 (419 qm) im
4*3
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