http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0156
5 Hier wird der deskriptive Refrain der Vorstrophen: „Schlaf, mein Kind, schlaf leis\ dort draußen
geht der Preuß*" zum emotionalisierenden Fanal ausgeformt. Der vollständige Liedtext bei der ansonsten
mit Vorsicht zu benutzenden Dokumentation von Barbara James, Walter Mossmann, Glasbruch
1848. Flugblattlieder und Dokumente einer zerbrochenen Revolution, Darmstadt—Neuwied
1983, S. 128 ff.
6 Die dynastischen und militärischen Gegebenheiten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben
nicht unwesentlich zu schneller Besänftigung und Ausgleich beigetragen. Vgl. auch demnächst den
Beitrag von Stefan Hartmann, Vom Odenwald zum Bodensee — Das Großherzogtum Baden im
Licht preußischer Quellen (1851—1866), in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz, Bd. XXXII, 1995,
hrsg. von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1996.
7 Neben den reich mit Faksimile-Dokumenten ausgestatteten Bänden von Hans Blum, Die deutsche
Revolution 1848—49, Florenz—Leipzig 1897. und Wilhelm Blos, Die deutsche Revolution. Geschichte
der deutschen Bewegung von 1848 und 1849, Stuttgart 1893, können die z. T. bereits kurz nach
der Niederschlagung der Volkserhebung erschienenen Augenzeugenberichte immer noch Interesse beanspruchen
, so Gustav Struve, Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden, Bern 1849 (Veränderter
ND Freiburg 1980), oder Friedrich Engels als Adjutant einer Freischar über „Die deutsche
Reichsverfassungskampagne", Berlin 1969. Speziell zur badischen Situation vgl. Friedrich Lautenschlager
(Hrsg.), Volksstaat und Einherrschaft. Dokumente aus der badischen Revolution 1848/49,
Konstanz 1920; Franz X. Vollmer, Vormärz und Revolution 1848/49 in Baden. Strukturen, Dokumente
, Fragestellungen, Frankfurt a.M. 1979; Willy Real, Die Revolution in Baden 1848/49, Stuttgart
1983, besonders S. 172f.; Günter Richter, Revolution und Gegenrevolution in Baden 1849, in:
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 119, 1971, S. 387—427, besonders S. 411; otto
Wermuth, Wir haben's gewagt. Die badisch-pfalzische Revolution 1849, Freiburg 1981. Parteiisch
schildert Klaus Schreiner, Die badisch-pfölzische Revolutionsarmee 1849 (= Gewehre in Arbeiterband
), Berlin 1956, den militärisch-politischen Aspekt der Erhebung, der bereits kurz nach dem Aufstand
von [Daniel] Staroste, Tagebuch über die Ereignisse in der Pfalz und Baden im Jahre 1849.
Ein Erinnerungsbuch, 2 Bde., Potsdam 1852, 1853, dargestellt wurde. Die Freiburger Verhältnisse
jetzt in der neuen Stadtgeschichte von Heiko Haumann, Hans Schadek, Geschichte der Stadt Frei
bürg im Breisgau, 3, Bd.: Von der badischen Herrschaft bis zur Gegenwart, Stuttgart 1992, S. 93 129.
8 Eine ausführliche, wenngleich verklärende und verzeichnende Darstellung erfuhr Dortu durch den
Potsdamer Lokalhistoriker Julius Haeckel, Der Revolutionär Max Dortu, in: Potsdamer Jahresschau
/Havelland-Kalender 1932, Potsdam 1932, S. 41—57. Bereits im Todesjahr erschien, neben dem
Eintrag „Johann Ludwig Maximilian Dortu, ehemals königl, Preuss, Auskultator zu Potsdam, geb.
1825, standrechtlich erschossen zu Freiburg den 31. Juli 1849" im „Nekrolog der Deutschen", 27,
1849, S. 589f. eine knappe Lebensbeschreibung in Gestalt einer Rede anläßlich der Trauerfeier zu
Ehren Dortus in Potsdam durch W. B., Max Dortu aus Potsdam, erster Märtyrer des preußischen
Kriegs-Gerichts in Baden. Erschossen am 31. Juli 1849, Berlin 1849, in der die spätere ,Heldenverehrung4
Dortus bereits angelegt ist. Einer solchen begegnen wir e. g. bei Dortus Freund Gustav Rasch,
Max Dortu, in: Gustav Struve, Gustav Rasch, Zwölf Streiter der Revolution, Berlin 1867, S. 198—216,
oder in BERr Brenneckes breit angelegter, romanhafter Gestaltung „Und immer ging ein Schatten
mit. Historisch-biographische Erzählung über Max Dortu, Berlin 1962, die Dortu in den Kreis kleinbürgerlich
-revolutionärer Vorkämpfer des Sozialismus einreiht, wie dies auch Dieter Schulte in
seinem Beitrag „Revolution niedergeschlagen" im Sammelband „1000 Jahre Potsdam. Blätter aus der
Stadtgeschichte", T. II, hrsg. vom Rat der Stadt Potsdam, Potsdam 1989, S, 97—101, anstrebt Ähnlich
bei Joachim Schobess, Max Dortu, ein Leben für die Freiheit der Nation, in; Märkische Heimat,
2. Jhrg., H. 5, Potsdam 1957, S. 381 f. Der tragische Ausgang der revolutionären Bewegung in Baden
sowie deren Inanspruchnahme durch spätere demokratisch organisierte Staaten auf deutschem Boden
haben schon früh zu einer Verklärung dieser Epoche geführt und das Interesse auch an weniger bedeutenden
Einzelaktionen wachgehalten. In die Reihe solcher Darstellungen gehören Gustav Hebeisen,
Max Dortu, ein Opfer der 49er Bewegung in Baden, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung
der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften
, 26. Bd., Freiburg i. Br. 1910, S. 327 336; Werner Korn, Maximilian Dortu. Ein Grab in
der Wiehre erinnert an einen jungen Freiheitskämpfer, in: Freiburger Almanach, 25. Jhrg., Freiburg
1974, S. 41 44; Hellmuth Wetz, Dreimal krachten 1849 die Salven der preußischen Pelotons am
alten Friedhof in der Wiehre bei Freiburg, in: Badische Heimat. Mein Heimatland, 54. Jhrg., Freiburg
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