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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 160
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2, Die Ausbildung

Uber die Schulzeit seines Sohnes ist nichts bekannt. 1838 schrieb Anton Winckler
sich an der damaligen Polytechnischen Hochschule Karlsruhe ein.21 Als Vorbildung
wird „Privatunterricht" angegeben. Im Todesjahr seiner Mutter, 184422, legte der
Dreiundzwanzigjährige die Staatsprüfung als Ingenieur mit Auszeichnung ab23. Danach
wandte er sich der Mathematik und Astronomie zu. Zu diesem Zweck erhielt
er ein Stipendium aus dem „Fonds für Künste und Wissenschaften". 1845—47 setzte
er seine Studien zuerst bei Professor Nicolai an der Mannheimer Sternwarte und
dann in Berlin bei den Professoren Jacobi, Lejeune^Dirichlet, Steiner und Encke fort.

1847 erhielt er in Karlsruhe eine Stelle als Assistent und „Supplent" der höheren
Mathematik und höheren Geodäsie an der polytechnischen Schule, die er bis August
1851 inne hatte. Während dieser Zeit schrieb er in sieben Bänden zur höheren Geodäsie
seine Vorlesungen nieder. Diese handschriftlichen Bände sind in der Bibliothek
an der Technischen Universität Graz erhalten.24 Danach hielt er zwei Jahre lang als
Privatlehrer Vorlesungen über Mathematik und Mechanik am Karlsruher Polytechnikum
.25 Allerdings war es ein schwerer Kampf, bis er die Zusage dazu erhielt. Anfangs
schob die Direktion der Polytechnischen Schule Raumprobleme vor.26 Doch
war die befürchtete Konkurrenz das wahre Problem, denn es zeigte sich bei seinen
Vorlesungen, daß die Studenten Dr. Winckler förmlich nachliefen.27 Am 10. November
1851 beschloß das Lehrerkollegium: „Der Praktikant Dr. Winckler gehört Verbindungen
an, welche eine der polytechnischen Schule feindselige Stellung angenommen
haben, und es liegen Thatsachen vor, welche die Ueberzeugung begründen, daß
derselbe die Schüler des Polytechnikums gegen die Direction und die Lehrer aufhezt.
Schon deswegen dürfen wir nicht ihm eine Wirksamkeit an der Schule gestatten, um
so weniger, als die von ihm angekündigten Curse und die Art und Weise, wie er dieselben
ankündigt, zeigen, daß solche reine Oppositionskurse gegen die Lehrer der
Mathematik sind. . . Offensichtlich erregten seine modernen Lehrmethoden und
der damit verbundene Erfolg bei den Studenten Neid bei den Professoren, denn von
einer mangelnden Qualifikation ist jedenfalls nirgendwo die Rede. Seine ersten Veröffentlichungen
185128 und 1853 führten zur Ernennung als Professor für Praktische
Geometrie und Situationszeichnen an die 1850 eröffnete „k.k. Technische Lehranstalt
" in Brünn29, Von dort aus bat er 1856 um die Entlassung aus dem badischen
Staats verband, der die Oberrheinische Regierung in Freiburg am 31. Okt 1856 statt-
gab.30 Professor Winckler sollte den Rest seines Lebens in Osterreich verbringen.

1858 wechselte er von Brünn nach Graz, wo er den Lehrstuhl der höheren Mathematik
am Joanneum31 erhielt. Im Wintersemester 1862/63 unterrichtete er jeweils
7V2 Wochenstunden sowohl in Trigonometrie, d.h. Algebraische Analysen und
analytische Geometrie, sowie höhere Gleichungen, Differential- und Integralrechnung
,32 In dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit der Reformierung des technischen
Unterrichtswesens:33 „Neben diesen strengwissenschaftlichen Facharbeiten
hat er sich auch als Organisator im Unterrichtswesen, namentlich in der realtechnischen
Richtung bethätigt und mehrere Organisirungsarbeiten voll endet > welche nicht
gedruckt, jedoch lithographirt sind, und zwar Denkschrift und Entwurf, betreffend
die Reorganisation der technischen Lehranstalt am Joanneum in Graz (1863), einen

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