Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 182
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0184
Bekenntniffc

eines

kirctjlidHiberalen unb bisrjer
national liberalen Pfarrers.

1

Unfere jufflnfttgc poltttf.

Siictcmitninr

nncc Eivd)ltrfj'Iidcrn[cn imb biofici nntuuinKibevohu ^fm'icw.

(Solange id) uolitifrf) beute, gölten meine ©tymnatbjen bev national*
fi beraten ^nrtei. $d) Ija&c Lniiiicr tu Wjreni (Sinne geincihjt, niete $cituug^
nttit'ct, ja fugen- fdjutt SBn(?(flucjblcittcv für fic gefdjriebeit. vidi Ijatic um meiner
nattonalliberalcn politifdjm ©tcfluiig unb iJctatiiptntj loiiien mix von cmöcr&
partciüdjcr ©citc UiMimeljiutidjfcitcn ut ÖJcmeiitbe itub ?(mt jugejotjen. 9(bcr
fdjon fett ^afjrcn füllte id) mid) in bicicr ijolitifdjin töcfiummg uu^djrv. ^d)
tnerfte mit fteigenber SScruumbermig, )uic wenig äSerftäubiiUS bic natiouaüiberal«
Partei1) für fittlidj-rcügiöfc unb gor Hirf)[id)c SJiuqe tieftet, iutc lucnig gerate
loiv (Sbajigclifdjcn an ihr eine gefe^qcbcri[d)c Untexftft^uug in beut getuiji aud)
für ben (Staat vcdjt widitigcu .STampf gegen bic grofecn fittfidjen ©djäbcn bes
SSott'Slcbcuii Ijabcn. Wid)t u(mc Wc|d)cuitnug uci^lid; id) mit bciu bartauicii*
tarifdjen unb jouruahftiidjcn Sü'i'ljnltcu nnferer Cibcrotcn bnö ihrer jjrcuftifdjcn
unb luürttcmbcrgifdjcn ^mteigenuffeu, bie in ib,reu ^bgeorbuctcutjaufciu ctue
2hi$af;( bou SOiaiiiicrii befreit, lucldjc bic 6crcd)tigtcn gntereffen bev cuougeüfdjcit
ftirdjc mit (jödjffcm SScvftaubinö unb oljuc ben bei uu3 üblidjcu iubiffcrcutcu,
nitf 3tartctptjrafcu fcftqclc.qtcn Dot'tvüinriSnnuS ucrfcdjtcn. (Sä tvnt mir immer
I'Cutüdjcv 511 Sofie, bafj wir (Suangclijdjcn im Catibtag gar feinen ©djuty jjoben,

') Sic SSorroürjc, locldjc idj in trolflntbcni neuen bie Siattimallibcralcii modjen iimjj,
Hub natflrltd) nur ftcfpn bie lobifdjc Wcpnil)javlci, itiifjt ftefleu rtiuclne 3fü()w aber 2Bä[)lcr
(ictidjtct. 3cbcruiaiiii nicilt, bort unter bm Sicöicrrn £aufcubc bou vcilflilljcii nrrfjlidjcu Seilten
itiifi unter beu ^Oftcoibnetcn einzelne fliit cbouflclifctjc — mid) nut faUjoltfdjc — 5D!äinicr firfj
ucfmöcji, bie mit öem ttciflcubcn iJinbitnliämmJ ber ßüDUi iß jcOou lätin.ft uldjt mcfjv cmuci*
iinubcit fmb, fiefj ü6ctl)(iuvt in iUrcv polilijd)-nnttuunUilicvnlcti Uniflcfitmfl fafl clluaß geniert
fiWcn. Unter bem 9t<moii«MI)cralU>imni, ber (cfiimDft lucrben mufi, fei biclmctjr nur bic
Var(mncjttariid)c babtfcfjc (Bcjn * al$ fnftifrfjc ßiutjeit, nl« politi(rfjciS ©lu'icm ncriicint.
©6 tut unS letb eeiuifl, flcmi|)e Limmer in bicicr Partei avGcitcu imb leiben 511 fc^cu.
Sbcufo itan'irlidj ijt, ba& it u'cvc boblfdjc Vfottbetpulitif mit ber i)(cufj«<= unb 9fcid)ötnfl^poUtit
iiidjtS ju tun Ijat. Dort ließe 1 bie SBcrnäUhiiic ivicbcx ßnu^ aubciv luoii ja nud) im Unter'
(djlcb jmlfdjen SReldjäiaflS' unb Cmibtoß^blotf beutlid) Octuertrai

Abb. 3

— sie verlangt, daß das Staatsstipendium für evangelische Theologiestudierende wieder
im Budget eingestellt werde,

— sie will die Beibehaltung, ja die Erhöhung der Staatsdotation zur Aufbesserung
gering besoldeter Pfarrgeistlicher,

— sie will die Trennung von Staat und Kirche verhindern,

— sie will eine gemäßigte, politisch konservative Partei ins Leben rufen, in der sich
kirchlich Liberale und Orthodoxe zusammenfinden.

— Betont wird ausdrücklich, die neue konservative badische Partei solle nicht „junkerlich
werden nach norddeutschem Muster"

— Die neue Partei wolle „unter Umständen auch mit dem Zentrum gehen, wenn es
sich um gemeinsame religiöse Fragen und Güter handelt."

a) Das Echo

Ein politischer Aufschrei aus verschiedenen Richtungen war die Folge von Karls Broschüre
, in den sich rasch auch rüde Stimmen mischten. Karl wurde sofort heftig und
oft auch unqualifiziert angegriffen. Die Presse, die sich der Sache sofort annahm, reagierte
, je nach politischer Couleur, überrascht, abwägend, polemisch.

Die „Breisgauer Zeitung" äußerte sich schon im Dezember 1908 an hervorragender
Stelle recht wohlwollend und zustimmend über Karls Schrift: in der Tat, die Nationalliberalen
würden in Fragen zu Kirche und Schule immer unzuverlässiger ...36
Der „Ortenauer Bote" bemerkt loyalerweise, „wer die öffentliche Meinung kennt,

182


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0184