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Stöcker, Bassermann, Bebel u. a. verbunden sind und auf der Landesebene an Namen
wie Fehrenbach, v. Bodman, Venedey, Frank und später Eckert erinnern.
In Freiburg ist des Breisgaues vorderösterreichische Vergangenheit präsent, hier
sind mancherlei Traditionsströme zusammengeflossen, Die Stadt weiß ihrer bedeutsamen
Persönlichkeiten zu gedenken, Denkmale und Straßennamen erinnern an historische
Persönlichkeiten, die in ihren Mauern gewirkt haben. Eine Fehrenbach-Allee
gibt es im Freiburger Westen, eine Wacker-Straße in Freiburg-Zähringen, eine
Schofer-Straße in der Nähe des Münsters; die Karl-Straße tangiert das alte Diakonis-
senhausgelände in Freiburg-Herdern und niemand ist verpflichtet, in deren Namenspatron
ausschließlich den zweiten Großherzog des badischen Landes zu sehen.
Anmerkungen
1 Theodor Heuss, Friedrich Naumann, der Mann, das Werk, die Zeit, 2. Aufl. Tübingen 1949, S. IX.
2 W. A. Karl war geb. am 15. L 1864, war Gemeindepferrer in Egringen, Sulzburg, Tauberbischofeheim,
Bötzingen a. K., wurde 1927 als Kirchenrat in den Ruhestand verabschiedet und starb am 20.7. 1938
in Teningen. Eine ausfuhrliche Biographie erscheint in der Festschrift zum 100. Jubiläum des Freiburger
Diakonissenhauses 1998.
3 Zitate nach Eckehabt Lorenz, Kirchliche Reaktionen auf die Arbeiterbewegung in Mannheim
1890—1933, Sigmaringen 1987, S. 11 (sinngemäß).
4 Lic. Rudolf August Wielandt, geb.1875 in Mannheim, schon als Stadtvikar dort sozialpolitisch tätig,
war 1909—1914 Gemeindepfarrer in Niedereggenen bei Müllheim/Baden, dann Pfarrer an der Luther
kirche in Berlin; 1917 beteiligt am „Reformationsgruß" von 5 Berliner Pfarrern an die Protestanten
im feindlichen Ausland. Lehmann (wie Anm. 6) S. 77.
5 Otto Frommel, Präsident Helbing, ein Beitrag zur Geschichte der ev.-protKirche Badens, Heidel
berg 1922, S.60.
6 Ernst Lehmann, Der Aufbau der evangelischen Volkskirche in Baden. Heidelberg 1919, S.76ff.
Heinz Striebich, Konfession und Partei. Diss. Heidelberg 1955, S. 58ff. Walter Peter Fuchs,
Staat und Kirche im 19. Jahrhundert. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 110
(1962) S.415. Hans Georg Merz, Katholische und evangelische Parteien in Baden seit dem 19. Jhdt.
In: Die CDU in Baden-Württemberg und ihre Geschichte, hrsg. v. Paul Ludwig Weinacht, Stutt
gart 1978, S. 50. Stefan Ph, Wolf, Konservativismus im liberalen Baden. Diss. Freiburg. Karlsruhe
1990, S.5ff. Gangolf Hübinger, Kulturprotestantismus und Politik. Tübingen 1994, S. 96ff. Wal
ter Braun, Evangelische Parteien in historischer Darstellung und sozialwissenschaftlicher Beleuchtung
. Diss. Heidelberg 1939, S. 69—79 (Eine an sich lesenswerte, ausführliche Darstellung des „Kar-
Iismus" freilich unangenehm behaftet mit 1939 „zeitgemäßen" Antisemitismen und mit einigen
Falschdarstellungen unschwer nachprüfbarer historischer Fakten ihres Stoffes, so Seiten 69, 71, 76, 84:
unverständlich, wie diese in einer Dissertation stehen bleiben konnten).
7 Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866—1918. 2, Bd., München 1983, S.314.
8 Von insgesamt 63 Mandaten in der II. Kammer besaßen 1871 die Nationalliberalen 51, das Zentrum
9, die Demokraten 3. Bis 1891 behielten die Nationalliberalen im Landtag die absolute Mehrheit, verloren
sie dann aber endgültig.
9 Lothar Gall, Die partei- und sozialgeschichtliche Problematik des badischen Kulturkampfe. In:
ZGO 113 (1965) S. 153.
»o Josef Becker, Staat und Kirche in Baden in der 2. Hälfte des 19. Jhdts. In: ZGO 111 (1963) S. 586.
11 Dies nicht ohne einzelne hervorragende politische Köpfe zu besitzen: Mühlhäusser, Mez, v. Göler,
v.Bodman, Stockhorner v. Starein u. a. Vielleicht zeigt aber gerade diese unvollständige Aufzählung,
daß das konservative Anhängerpotential offensichtlich bezüglich seiner politischen Zielsetzungen rieh
tungsmäßig, „ideologisch" zu uneinheitlich war; das politische Spektrum reicht vom Kirchenpolitiker
über den Pietisten zu politikerfahrenen, ministrabien Angehörigen des Landadels.
12 Wolfgang Hug? Geschichte Badens. Stuttgart 1992, S.287.
13 Das Badische Ministerium des Inneren listete bereits unter dem 6.9.1878 an die Adresse des Staatsmi-
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