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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 95
(PDF, 95 MB)
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KARL HEINZ BURMEISTER

SEINE KARRIERE BEGANN
AUF DEM FREIBURGER REICHSTAG
DER JURIST UND HISTORIKER
DR. JAKOB MENNEL
(1460-1526)

Der vor allem als Hofhistoriograph Kaiser Maximilians
I. bekannte Dr. Jakob Mennel1 hatte als Geschichtsschreiber
lange Zeit keinen besonders guten
Ruf. Der mehr dem vergangenen Mittelalter als
dem zeitgenössischen Humanismus zugewandte,
sich vornehmlich der deutschen Sprache bedienende
Gelehrte vermochte nie eine wissenschaftliche
Schule zu begründen. Er blieb ein Einzelgänger
ohne Nachfolger, der ganz auf die Person des Kaisers
ausgerichtet war, mit dessen Tod auch er seinen
Glanz verlor. Allzusehr wurde seine Verherrlichung
des Hauses Habsburg als ein politisches und
weniger als ein historisches Anliegen gesehen. Und
so bezeichnete Paul Joachimsen (1910) Mennel als
„einen der geringsten Geister, die damals den Trieb
in sich fühlten, etwas Historisches zu schaffen".2

Diese Ansicht läßt sich heute kaum mehr vertreten
. Denn seither hat Alphons Lhotsky3 die
Grundlagen für eine neue Wertung Mennels gelegt.
In der Nachfolge Lhotskys haben sich zahlreiche

weitere Autoren mit Jakob Mennel auseinandergesetzt
.4 Man ist heute sehr viel eher geneigt als früher
, in dem Juristen Mennel auch einen historischen
Forscher zu erblicken, der auf seiner Suche nach
Beweisen wie kaum ein anderer zuvor die historischen
Hilfswissenschaften entdeckte und konsequent
heranzog (Diplomatik, Numismatik, Sphra-
gistik, Heraldik, Epigraphik, Genealogie).

Die Herkunft Mennels blieb der Forschung lange
Zeit verborgen.5 Mennel selbst nennt in der
handschriftlich überlieferten Version der „Rhetorica
minor" von 1491 seine Eltern, und zwar führt er
im Zusammenhang mit briefstellerischen Anleitungen
zwei Beispiele an, wie man einen Brief an einen
Mann und an eine Frau zu adressieren habe. Dabei
wählt er als Beispiele seine Eltern als Adressaten:
„Exemplum de viris: Discreto viro Jodoco Mennel,
civi in Pregancia, genitori suo percordialissimo.
Aliud exemplum de mulieribus: Honestae nec non
virtuosissimae mulieri thoratee Mennlinin, civissae


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