http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0109
Karl Heinz Burmeister - Dr. Takob Mennel
Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Leipzig
1751, 3. Bd., Sp. 114 f.), was eigentlich erst Bergmann98
richtig gestellt hat. Es ist auch heute noch
offen, ob dieser Historiker wirklich der Sohn Jakob
Mennels ist oder etwa dessen Enkel (Sohn des
Felix Mennel).
Durch seine Lehrtätigkeit an der Freiburger
Artistenfakultät, durch das Stadtschreiberamt,
durch die Professur an der Freiburger Juristenfakultät
, durch seine zahlreichen in Freiburg geborenen
und aufgewachsenen Kinder ist Jakob Mennel
im Laufe der Jahre und Jahrzehnte so sehr mit dieser
Stadt verwachsen, daß er sich im Schlußwort
seines „Keyseralls" an Karl V. „Jacob Mennel,
Doctor von Freyburg im Preiyßgau" nennt.
Jakob Mennel hat möglicherweise zuletzt in dem
(heute zerstörten) Haus in der Gauchgasse gewohnt
, als dessen Besitzer später sein Sohn Felix
aufscheint. Dieses kann, da es an kein Eckhaus anstößt
, kaum mit dem Haus identisch sein, als dessen
Besitzer Mennel 1514 auftritt. (Das gilt offenbar
auch für das bereits genannte Haus „zum Büffel
" in der Rathaus gas se.) Zum Verdruß von Mennel
hatte damals ein Hufschmid das an sein Haus angrenzende
Eckhaus erworben, für dessen Kauf
Mennel sich selbst kurz zuvor interessiert hatte, und
darin seinen Gewerbebetrieb eröffnet. Mennel, der
vor allem in dem ständig brennenden Feuer eine
Gefahr für seine Sammlungen gesehen und auch
sonst diesen Nachbarn als beschwerlich empfunden
hat, wandte sich an Kaiser Maximilian I. um
Hilfe. Der Kaiser schrieb am 11. April 1514 aus Wels
an die Stadt Freiburg: „Dieweil... unser rat etwevil
unser Sachen in seinem haus ligen hat, die durch
das stet feuren ... mügen ... schaden emphahen ...,
darumb bevelchen wir euch mit ernst, daz ir gedachten
schmid mit ainem andern haus versehen
und den gemelten doctor on beschwerd wider darzu
kommen lasset, so ist er erbüttig, dem schmid seines
kaufs halb unschädlich zu halten und sonst mit
dem häwslein als mit dem seinen ze handien, wie
sich dann solchs seinen wesen nach wol zimbt und
gebürt."99-
Im übrigen herrschte zwischen Mennel und der
Stadt ein gutes Einvernehmen. Ein halbes Jahr später
, am 16. Oktober 1514, ersuchen Bürgermeister
und Rat den Jakob Mennel, sich beim Kaiser dafür
zu verwenden, daß der nächste Reichstag nach Freiburg
ausgeschrieben wird.100
In Freiburg ist Jakob Mennel schließlich auch
zu Beginn des Jahres 1526 gestorben. Uber die näheren
Umstände und wo er seine letzte Ruhestätte
gefunden hat, konnte bisher nichts in Erfahrung
gebracht werden. Überhaupt wissen wir von seinem
Tod nur aus einem Schreiben des Erzherzogs
Ferdinand an die Räte seiner Raitkammer in Innsbruck
, in dem Mennel als verstorben erwähnt
wird.101
Trotz dieser engen Bindungen durch Beruf und
Familie an Freiburg hat Jakob Mennel stets auch
die Beziehungen zu seiner Vaterstadt Bregenz gepflegt
. Sein Sohn Michael nennt sich noch in der
Freiburger Matrikel 1515 „Pregantinus"; es wäre
Abb. io „Ain hüpsche - das
heißt: höfische, gelehrte,
unterhaltende - Chronick von
heidnischen und
Christenkünigen..." -
Wappenmotiv des Titelblatts.
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