Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 278
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0280
Horst Buszello - Krise, Reform und neuer Aufschwung

ren für Größenordnungen nehmen. Deutlich wird
aber eine demographische Schrumpfung in der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts von rund 30 Prozent
. Für die zweite Jahrhunderthälfte können wir
von einem noch verhaltenen oder schon stärkeren
Wachstum ausgehen. Auf jeden Fall blieb die Einwohnerzahl
vom ausgehenden 15. bis zum ersten
Drittel des 16. Jahrhunderts wieder konstant, um
danach anhaltend zu wachsen, so daß die Stadt vor
Ausbruch des 30jährigen Kriegs wieder gut 8000
Bewohner zählte.13

Die Ursachen für den Bevölkerungsrückgang
wird man in Freiburg wie in anderen Städten in den
ökologisch-ökonomischen Krisen des H.Jahrhunderts
sowie in den direkten und indirekten Folgen
des „Schwarzen Todes" sehen müssen, der ab 1348/
49 in immer neuen Wellen weite Teile Europas
durchzog. Das erneute Wachstum fällt in die Zeit
relativer Seuchenfreiheit bei guter Ernährungslage
im 15. sowie einer erstarkenden Freiburger Wirtschaft
im 16. Jahrhundert.

Klöster - Herren und Edelleute -
Handwerker

Auch die städtische Gesellschaft war keine Gesellschaft
der Gleichen, sondern deutlich nach Stand
und Vermögen unterschieden. Dabei orientierte sich
das Denken der Zeit zunächst einmal am Bild einer
göttlichen Weltordnung, die die Menschen den drei
Ständen der Beter, Kämpfer und Arbeiter zuwies.
In diesem Sinne erfaßten die Freiburger Gewerft-
verzeichnisse von 1481 oder 1491/92 die Zahlungspflichtigen
in der Reihenfolge „Cloester", „Herren
und Edelliut", Handwerker.

Eine privilegierte Stellung beanspruchten die
„Herren und Edelleute" - und wurden dabei vom
Landesherrn nach Kräften unterstützt, „dann der
adel hab billich vorteil für ander gemein lüt" ünd
„mög kein fürsten wesen on adel beston".14 Als
„spottlich" empfanden es jedoch die zünftierischen
Ratsmitglieder, daß sie dem neugewählten adligen
Bürgermeister das Geleit bis zum „Ritter" geben

278


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0280