Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 315
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0317
DIETER MERTENS

DIE UNIVERSITÄT, DIE HUMANISTEN,
DER HOF UND DER REICHSTAG
ZU FREIBURG 1497/98

Am 20. August 1498 fand in den Räumen des Freiburger
Franziskanerklosters, wo sonst die Lektoren
des Ordens oder die Theologieprofessoren der
Universität Vorlesungen hielten, eine sehr bemerkenswerte
Zeremonie statt. Sie wurde höchst feierlich
{summa cum solemnitate) vollzogen. Vor dem
Rektor der Universität Heinrich Kolher, vor Grafen
und Herren, die zweifellos zum Hof König
Maximilians und zu den zum Reichstag versammelten
Ständen zählten, sowie vor Doktoren, Magistern
und Scholaren der Universität vollzog Doktor Sigismund
Kreutzer eine Rechtshandlung, zu der ihn
der König zwei Tage zuvor urkundlich bevollmächtigt
hatte. Deren Vollzug hielt der Notar Wilhelm
Ochs unter Zeugen, als welche die Freiburger Magister
Martin Mölfeld aus Livland und Johannes
Scheck aus Dagersheim (heute Böblingen) fungierten
, wiederum in einer Urkunde fest. Doktor Sigismund
Kreutzer lehrte Kirchenrecht an der Freiburger
Universität, war 1492/93,1495 und 1497/98
ihr Rektor gewesen, hatte bedeutende Pfründen
inne - Kanonikate in Regensburg, Brixen, Passau
und Konstanz, dazu die Propstei von Rheinfelden
-, er war königlicher Rat und Diplomat, also ein
Mann der Universität und des Hofes zugleich und
zweifellos ein würdiger Kommissar des Königs.
Weil er „wegen der Freiburger Fürstenversammlung
" (propter Friburgense conventum principum)
verhindert sei, hatte der König ihn am 18. August
beauftragt, in seinem, des Königs, Namen drei gelehrte
Männer zu Dichtern zu krönen: ihre sittliche
und literarisch-gelehrte Würdigkeit festzustellen
, ihnen die Lorbeer- und Efeukrone aufzusetzen
, sie mit einem goldenen Ring und Gürtel zu
zieren, ihnen das Recht zu verleihen, sich als gekrönte
Dichter und Redner zu bezeichnen und als
solche schreibend, publizierend, rezitierend, erklärend
und vom akademischen Katheder herab leh-


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