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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 359
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0361
Alfons Zettler - Maximilian und die Silberberge

Natürliche Grundlagen des Bergbaus und
der Metallgewinnung in den Vorlanden

Der Bergbau im südlichen Schwarzwald, und wohl
auch der im Vogesengebirge, reicht ähnlich wie der
tirolische in den Alpen in graue Vorzeiten zurück,
ziemlich sicher bis in die römische Antike, und auch
schon in den urgeschichtlichen Perioden haben sich
hier die Menschen die Bodenschätze der Mittelgebirge
nutzbar gemacht. Hämatit oder Roteisenerz,
ein eisenhaltiges Gestein, auch Rötel genannt und
als intensiver Farbstoff eingesetzt, holten sie gemäß
den jüngsten archäologischen Forschungen des Instituts
für Ur- und Frühgeschichte an der Universität
Freiburg bereits in der Jungsteinzeit in kleinen
Tagebauen oder Stollen mithilfe von „Geröllschlegeln
" aus dem Berg. Die entsprechenden Fundstellen
, beispielsweise im oberen Sulzbachtal, gehören
mit einem Alter von rund 5000 Jahren zu den
ältesten Bergbauzeugnissen in Europa. Im Mittelalter
scheint der Bergbau im Oberrheingebiet nach
einer längeren Unterbrechung während des 9. oder
10. Jahrhunderts in Anknüpfung an die antiken
Abbaue wiederaufgenommen worden zu sein.
Gleichwohl unterschieden sich die alpinen österreichischen
Montanreviere erheblich von denen in
den Vorlanden, in Schwarzwald und Vogesen - vor
allem, was die geologischen Gegebenheiten, Erzlagerstätten
und Erzqualität, betrifft. Die Tiroler
Fahlerze enthalten beispielsweise bis zu 30 Prozent
Kupfer und haben vielfach einen beträchtlich größeren
Silberanteil als der Schwarzwälder Bleiglanz.5
Neben dem höheren Metallgehalt und der dadurch
bedingten einfacheren Ausbeutung der alpinen
Vorkommen fällt auch die Zusammenballung
der Lagerstätten auf, wie sie der Schwarzwald und
die Vogesen in dieser Konzentration nicht aufzuweisen
haben. Im Schwarzwald lagern die silberführenden
Erzgänge zwar in einer zusammenhängenden
Zone am Westabbruch des Schwarzwalds
zur oberrheinischen Tiefebene. Nur zwischen dem
Kamm des Hochschwarzwalds und dem westlichen
Gebirgsfuß in der Rheinebene tritt das von Erzgängen
durchzogene Urgestein zutage, weiter östlich
ist es vom Buntsandstein überdeckt. Die ohnehin
vergleichsweise bescheidenen Vorkommen ver- Abb. 6 Erzlagerstätten
teilen sich daher mehr oder weniger gleichmäßig im Südschwarzwald.
über den westlichen Randstreifen des Südschwarzwalds
, den man treffend als „reich an armen Lagerstätten
" bezeichnet hat, und wurden im Mittelalter

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