Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 481
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0483
Exponate 12.6 - iyi

12.3

worden war, wurde später aus dem Hochchor
ausgeschieden und durch Kopien des Freiburger
Glasmalers Fritz Geiges (1908-1912) ersetzt.

Lit.: Vgl. Scholz in diesem Band.

12.6 Stifterfenster Kaiser
Maximilians I. Abb. S. 404, 406
Werkstatt Hans von Ropstein, mutmaßlich nach
Entwurf eines Augsburger Malers, Freiburg
1526/1529

Glasgemälde; weiße und farbige Hüttengläser,
Vorder- und Rückseitenbemalung mit Schwarz-,
Braun- und Rotlot, Eisenrot und Silbergelb, geätzte
Überfänge in roten und blauen Gläsern;
geringfügig ergänzt, ca. 375 x 225 cm
Freiburg, Augustinermuseum, Inv. Nr. 5-8/M

Wie im Hochchor des Freiburger Münsters waren
dem Kaiserhaus auch bei der Vergabe der
Chorkranzkapellen die hochrangigsten Plätze im
Chorhaupt eingeräumt worden. Stiftungsplanung
und Vergabe der Fensterplätze müssen
noch zu Lebzeiten Maximilians I. erfolgt sein;
durch den schleppenden Fortgang der Kapellenbauten
verzögerte sich die Ausführung der Stiftung
jedoch bis nach dem Tod des Kaisers. Nach
Art zeitgenössischer Epitaphien erscheint Maximilian
I. kniend in einem repräsentativen
Betstuhl vor seinem persönlichen Schutzpatron,
dem hl. Georg. Die breite Konsole am Fuß des
von unten gesehenen „schwebenden" Renaissancegehäuses
trägt die Inschrift: MAXI-
MILIANVS D(EI) GR(ATIA) ROM(ANO-
RVM) IMP(ERATOR) SEMPER AVG(VSTVS)
HVNGARIE DALMA/TIE CROATIE REX
ARCHIDUX AV/STRIE DVX BVRGVNDIE
COMES TYROL(IS).

Lit.: Vgl. Scholz in diesem Band.

12.7 Stifterfenster König Philipps
des Schönen Abb. S. 404, 407
Werkstatt Hans von Ropstein, mutmaßlich nach
Entwurf eines Augsburger Malers, Freiburg
1526/1529

Glasgemälde; weiße und farbige Hüttengläser,
Vorder- und Rückseitenbemalung mit Schwarz-,
Braun- und Rotlot, Eisenrot und Silbergelb, geätzte
Überfänge in roten und blauen Gläsern,
Säule links unten ergänzt, ca. 375 x 225 cm,

Freiburg, Augustinermuseum, Inv. Nr. 13-16/M

Wie sein Gegenstück (Nr. 12.6) so zeigt auch das
dem Sohn Maximilians gewidmete Stifterfenster
eine überreich an Ornamenten, Girlanden, mythologischen
Szenen und Fabelwesen gezierte
schwebende Renaissancearchitektur, in deren
Mitte der bereits 1506 verstorbene König Philipp
kniend vor dem Hl. Andreas, dem Schutzpatron
Burgunds und des Ordens vom Goldenen
Vlies erscheint. Die Inschrift auf der breiten
Konsole nennt seine Titel: PHILIPPVS DEI
GRACIA HISPANIARVM ET SICILIE REX
ARCHIDVX AVSTRIE DVX BVRGVNDIE
COMES TYROLIS.

Lit.: Vgl. Scholz in diesem Band.

Sebastian von Blumeneck

Junker Sebastian von Blumeneck (gest. 1541/42),
der 1484 das Freiburger Bürgerrecht erwarb, gab
dieses 10 Jahre später bereits wieder auf, verließ
die Stadt und wurde 1499 Bürger von Straßburg.
Er heiratete dort Beatrix Bescholt, die bald darauf
verstorben sein muß. Denn als Blumeneck
1502 erneut Freiburger Bürger wurde, versprach
er für den Fall, daß er sich wieder verehelichen
würde, mehr Steuern zu zahlen. Wenig später
heiratete er Apollonia von Reischach. Sebastian
von Blumeneck, der nach außen hin, zu den
Regierungsbehörden oder zum königlichen Hof,
selten als Vertreter der Stadt aufgetreten ist, begann
seine innerstädtische Laufbahn 1508 mit
dem Eintritt in den Rat, dem er mit Unterbrechungen
bis 1529 angehörte; wiederholt stand
er als Bürgermeister und Schultheiß an der Spitze
der Stadt. Er amtierte als Klosterpfleger von
St. Agnes und, von 1517 bis 1541, als Pfleger der

Augustiner. Das Amt des Münsterpflegers hat
Sebastian von Blumeneck drei Jahrzehnte lang
verwaltet. Unter ihm wurde der Hochchor vollendet
, die Ausstattung von Chor und Chorkapellen
durchgeführt. Auf seine Initiative hin
mag Hans Baidung Grien, der auch für die Straßburger
Familie Bescholt gearbeitet hat, von der
Stadt den Auftrag für den Hochaltar des Münsters
erhalten haben.

13.1 Bildnis des Sebastian von Blumeneck
und seiner beiden Frauen
Werkstatt Hans von Ropstein, Entwurf Hans
Baidung Grien, Freiburg um 1516/17
Glasgemälde (Stifterbild) aus dem Chorumgang
des Freiburger Münsters; farbige Hüttengläser,
Vorder- und rückseitige Schwarz-, Braun- und
Rotlotmalerei, Eisenrot, Silbergelb; in den Wappen
geätzte Überfanggläser, weitgehend alte
Glassubstanz, 196 x 90 cm je Bahn
Freiburg, Augustinermuseum, Inv. Nr. 30-37/M
Ausschnittsphoto

Die partielle Farbverglasung der beiden zweibändigen
Fenster der Blumeneck-Kapelle, mit
der die Ausstattung der Chorkapellen ihren
Anfang nahm, zeigt auf gleicher Höhe nebeneinander
vier separate Bildkompositionen: ganz
links den knienden Stifter mit seinen beiden
Frauen, Apollonia von Reischach und Beatrix
Bescholt, gekennzeichnet durch ihre Wappen,
daneben drei Ereignisse aus der Passion Christi:
das Gebet am Olberg, die Kreuzigung und Christi
Begegnung mit Magdalena am Morgen der
Auferstehung (Noli me tangere).

Lit.: Ausst. Freiburg. Kunstepochen. 1970, Nr.
255; Krummer-Schroth: Glasmalereien. 1978. S.
134-141.

481


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0483