http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0058
Abb. I Tympanon des Hauptportals am Breisacher Münster (um 1330). In der rechten unter Bildhälfte
wird die Steinigung des Stephanus durch die „verstockten Juden" dargestellt (Apostelgeschichte 7,57
58), die an den „Judenhüten" zu erkennen sind. (Bildvorlage des Autors)
Juden verbrannt oder auf andere Weise umgebracht wurden, ist die beiläufige
Erwähnung eines nördlich des Kupfertors gelegenen „Judenlochs" in der 1793
geschriebenen Ortschronik des Breisacher Präbendars Protas Landolin Gsell
(1723-1810). In seiner Beschreibung der in den Jahren 1741 bis 1745 demolierten
Festungswerke lokalisiert er das äußere Glacis vor dem Kupfertor wie folgt:5 „Hinaus
bis an die äussere Glacis war eine schöne Brücke lang und prächtig, an der äussern
Glacis war alles verpalisadirt, mit Barriere=Thor gegen dem Isenberg links, und
rechts gegen dem Mühlwaasenfeld, abermal eine Barriere gegen dem Judenloch,
auch mit einem Barriere=Thor."
Auch in Euenheim bringt man den Flurnamen „Judenloch" mit der Ermordung
der Juden im Pestjahr 1349 in Verbindung.6
Das Deutzer Memorbuch gedenkt des Martyriums der Breisacher Juden im Februar
1349 mit dem folgenden „Jiskor":7 „Gott möge gedenken der Ermordeten und
Verbrannten der Gemeinden Basel,..., Ehnheim, Kaysersberg, Preisach, Sennheim,
Rosheim mit den Seelen Abrahams, Isaaks und Jakobs, Saras, Rebekkas, Raheis und
Leas und mit den anderen Gerechten, die im Garten Eden sind. Amen."
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