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Abb. 4 Erwähnung der Breisacher Judenschule im „Sännet Stephanns Zinß Rodel" von 1533.
(Stadtarchiv Breisach)
für die „Bevorzugung der Brennpunkte des städtischen Wirtschaftslebens" bei der
häuslichen Niederlassung ihrer damaligen Eigentümer.9
Besondere Beachtung verdient die zentrale Lage der 1319 im Besitz des Geldverleihers
Smariant und seines Nachbarn Salmann von Bern befindlichen drei Häuser
, die am Ostrand des Marktes in nächster Nähe des Radbrunnens standen.
Jüdische Hausbesitzer in Breisach
1319
Viveli
zinst für 1 Haus
- s. 6 d.
Löwe
zinst für 1 Haus
- s. 6 d.
G&tela
zinst für 1 Haus
-s. id.
SchSbelin filius Smariant
zinst für 1 Haus
1 s. - d.
Meiger
zinst für 1 Haus
1 s. - d.
Smariant
zinst für 2 Häuser
j^i s* d.»
Salmannus de Berno
zinst für 1 Haus
1 s. - d.
7 Hauseigentümer
zinsen für 8 Häuser
6 s. 3 d.
In Straßburg, wo die jüdische Gemeinde am Valentinstag 1349 ins Feuer ging,
wurden der „Cosmographie" des Sebastian Münster (1488-1552) zufolge etwa 200
Juden „in einem hauffen auff der Juden Kirchhoff verbrennt". Vielleicht sind auch
die Breisacher Juden auf ihrem Friedhof verbrannt worden, den wir dem Hinweis
Gsells auf die Lage des „Judenlochs" folgend in diesem Fall im nördlich des Kupfertors
gelegenen „Mühlwasen" zu suchen hätten. Grabsteine^ die sich dem Begräbnisplatz
der ersten jüdischen Gemeinde zuordnen ließen, wurden jedoch bis jetzt
weder dort noch andernorts gefunden.
Eine 1533 als „Judenschull" bezeichnete Synagoge, die am Westrand der Oberstadt
in der heutigen Schulgasse lag, wird erstmals in einer Quelle des 15. Jahrhunderts
erwähnt, so daß wir nicht wissen, ob dieses Bethaus bereits vor 1349 bestand
oder ob die erste jüdische Gemeinde ihre Versammlungen und Gottesdienste in
einem andern Haus abhielt.10
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