http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0084
F. Franciscus Christopherus Sebastianus
Liber Baro de Remching
Sacri Ordinis S. Joannis Ierosolimitani
Magnus per Alemaniam Prior
Ac Sacri Romani Imperii Princeps
Natus XX Januarii An. MDCLXXXIX
Obiit die XVIII Augusti
An. MDCCLXXVII
(Gott dem Allgütigen und Erhabenen
ein erlauchter und einziger Stein des Hauses steht noch
dem Du ungewisser Tod, den Ruin bereiten möchtest:
Wenn auch vorhergesehene Pfeile weniger gut treffen
der letzte Stein liegt jedoch bereit durch den
der [den Pfeilen aus] deinem Köcher zuvorkommt
Frater Franziskus Sebastian Freiherr von Remching
Großprior für Deutschland
des Heiligen Ordens des HL Johannes von Jerusalem
Fürst des Heiligen Römischen Reiches
geboren am 20, Januar 1689
gestorben am 18. August 1777)*74
Während Remchingen lebte, regierten etliche Großmeister auf Malta: der Italiener
Gregorio Carafa (1680-1690), der Franzose Adrien de Wignacourt (1690-1697),
der Spanier Ramon Perellos Y Roccaful (1697-1720), der Italiener Marc'Antonio
Zondadari (1720-1722), der Portugiese Anton Manoel de Vilhena (1722-1736), der
Spanier Ramon Despuig (1736-1741), der Portugiese Manoel Pinto de Fonseca
(1741-1773), der Spanier Francisco Ximenes de Texada (1773-1775) sowie der
Franzose Emanuel de Rohan Polduc (1775-1797).
Auf Remchingens Grabplatte weist die Inschrift darauf hin, daß er der letzte Abkömmling
seiner Familie war. Aber sowohl der Familien- wie auch der Ortsname
wurden 1973 durch einen Gemeinderatsbeschluß in Baden»Württemberg „wiederbelebt
". Die Ortschaften Wilferdingen, Singen und Nöttingen im Enzkreis wählten
anläßlich der Gemeindezusammenlegung Remchingen zu ihrem gemeinsamen
Namen. Sie wählten dazu passend die gekreuzten Lilien aus dem Familienwappen
für das Gemeindewappen. Weitere Erinnerungen an die Familie Remchingen sind
der Gasthof Zum Remchinger Hof und die Remchinger Straße im Ortsteil Wilferdingen
.75
Anmerkungen
1 Sebastian von Remchingen: De religione a Luthero in statum veterem feliciter restituta. 1611. -
Sebastian von Remchingen: De rei publicae administratione tempore pacis. 1613. - Beide Schriften
wurden an der Universität Tübingen verfaßt und liegen noch heute in der dortigen Universitätsbibliothek
vor.
2 Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Adels-Lexikon. [Neudruck] Hildesheim 1973, Bd.
VII, S. 453.
3 Otto Eickel: Remchingen. Geschichte seiner Ortsteile und der Adelsfamilie dieses Namens. 1993,
82
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0084