http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0171
VgL Chronik der Polizeidirektion (wie Anm* 2), Einträge zum 31.10. und 20.11.1940. Das „Verzeichnis
der in Freiburg sichergestellten Judenhäuser und Wohnungen (Schlüssel)" - mit Einträgen
auch für die Glümerstraße 31 - wurde von dort dem Liegenschaftsamt am 8. IL 1940 zugesandt.
Stadtarchiv Freiburg, D. Li. 244.
41 Gustav Seibt; Kein schöner Land. In: DIE ZEIT Nr. 45 vom 2. Nov. 2000, S. 57.
42 Seibt (wie Anm. 41). 1933 betrug der Anteil der inzwischen weitgehend assimilierten Juden weniger
als 1 % der Bevölkerung. Heiko Haumann: Erinnern und nicht vergessen. Freiburg und der
9. November 1938. Ansprache zum 50. Jahrestag. In: Das Schicksal der Freiburger Juden am Beispiel
des Kaufmanns Max Mayer und die Ereignisse des 9./10. November 1938 (Stadt und Geschichte
. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. 13). Freiburg 1989, S. 11.
43 Gabriele Blod: Die Entstehung der Israelitischen Gemeinde Freiburg 1849-1871 (Stadt und Geschichte
. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. 12). Freiburg 1988.
44 Geschichte der StadtFreiburg (wie Anm. 13), S. 507 ff. Haumann (wie Anm, 15), S. 22 f., 43.
45 Max Mayer, Stadtverordneter der SPD im Freiburger Bürgerausschuß von 1911 bis 1933, schreibt
in seinen Erinnerungen: „Unser Elternhaus [in der Schustergasse] war Nachbar des Münsters, und
rund um uns herum wohnten die Katholiken der Oberstadt, auch der Erzbischof in seinem Palais.
Unsere Familie war geachtet und in nachbarlicher Gunst, ungeachtet ihres Judentums. Wir mußten
nicht als Fremdlinge und Feinde im katholischen Lebenskreis stehen, sondern die Poesie seiner Formen
, der Kirchgang durch unsere Gasse, die Glockenansagen des Gottesdienstes, die Messen im
Münster, das Pathos der Prozessionen und die uns vertraute Zeitfolge des Glockengeläutes ergaben
eine liebreiche, mystische Gesamtstimmung, von welcher wir nicht minder angerührt waren als die
Katholiken selbst. Und unsere Herzen standen weit offen zum Empfang der deutschen Kultur."
Zitiert nach Haumann (wie Anm. 42), S. 22 f.
46 Seine Predigt zum 25jährigen Bestehen der Israelitischen Gemeinde 1890 schloß Stadtrabbiner
Adolf Lewin mit den Worten: „So ist die Fremde uns zur Heimat geworden. So fühlen wir uns nicht
als Fremde - werden auch nicht als solche angesehen - denn ein Gefühl der Liebe umschlingt uns
alle und unsere andersgläubigen Mitbürger, das Band der Liebe zu Fürst und Vaterland, zu unserer
schönen Mutterstadt/' Zitiert nach: Geschichte der Stadt Freiburg (wie Anm. 13), S. 164.
47 Vgl. Gustav Seibts Plädoyer in der ZEIT (wie Anm. 41) mit Überlegungen, wie jenseits vom „rituel-
len moralisierenden Selbsthaß eines Großteils der Öffentlichkeit" und dem „verschmockt auto
ritären Postulat einer Leitkultur" zu einem „gesellschaftlichen Klima" zu gelangen sei, das „Frem-
denhass keinen Raum bietet".
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