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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 178
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2000/0180
denn am 14. Januar 1943 ergänzte SS-Sturmbannführer Pauly, der Verstorbene habe
sich am 14. Dezember 1942 krank gemeldet. „Trotzdem ihm die bestmögliche medikamentöse
und pflegerische Behandlung zuteil wurde, gelang es den Bemühungen
des Arztes nicht, der Krankheit Herr zu werden, sodaß es zum Ableben mit ihm kam.
Ich spreche Ihnen zu diesem Verlust mein Beileid aus."20

Das Totenbuch des Krankenreviers vermittelt allerdings einen anderen Eindruck.
Am 21. Dezember 1942 beginnen die Eintragungen auf der betreffenden Seite um
7.50 Uhr mit dem Tod eines Holländers (Listennummer 2689), gefolgt von acht Russen
, die um 7.55, 8.00, 8.05, 8.10, 8.20, 8.25, 9.00 und 9.10 Uhr starben. Nach einer
Pause wurde um 12.00 Uhr der Tod eines weiteren Holländers vermerkt und
anschließend, um 12.30 Uhr, jener Reinhold Birmeles mit der Listennummer 2699.
Er ist als „Polit." bezeichnet. Nach dem Tod eines Russen um 13.00 Uhr endet die
Liste für diesen Tag. Birmele ist der einzige auf der Seite, als dessen Todesursache
Herz- und Kreislaufversagen bei Magen- und Darmkatarrh angegeben wird. Wir finden
sonst für den 21. Dezember vier Fälle von „Cordialer Insuffizienz" und jeweils
zwei von „Herzmuskelschwäche". „Anaemie" und „Lungenoedem".21 Daß hier
nicht alles mit rechten Dingen zuging, fällt auf den ersten Blick ins Auge. Eine genauere
Aufklärung der Vorgänge ist aber aufgrund der vorhandenen Unterlagen nicht
möglich,22

Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches" war es zunächst selbstverständlich
, daß Birmele als ein Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurde und

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Abb. 4 Auszug aus dem Totenbuch des Krankenreviers im KZ Neuengamme. Reinhold Birmele wird

als „Pollt." bezeichnet. (Original in KZ Gedenkstätte Neuengamme)

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