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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
119.2000
Seite: 210
(PDF, 35 MB)
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ist, wie ich deutlich spüre, sehr ängstlich geworden, seine Kritik an dem bisher Geleisteten
geht mir allmählich auf die Nerven. Sie ist ex post gemacht und dazu unrichtig
. Seine eigenen Gegenvorschläge sind sinnlos. Richtig ist nur, dass wir nicht
so sehr einen Konkurrenzkampf fürchten müssen - wir haben kaum ein zweites Blatt
unseres Stils in Deutschland -, dass wir aber um einen Grad lebhafter sein sollten
,"165

Die mangelnde Lebhaftigkeit und Attraktivität des Blattes wurde durch die Konkurrenz
der neu entstandenen Illustrierten und Regenbogenblätter nun immer mehr
zum Problem, „Im Jahre 1949 ging der .Gegenwart' der Ruf voraus, dass sie im Sterben
sei, und dass sie langweilig sei und in einem abgelegenen Teil des Reichs geschrieben
werde," bemerkte später Werner Wirthle.166 Konkret ging es Stückrath
darum, die Redaktion zu verkleinern und den Anspruch des Blattes zu vermindern.
Er hatte in der Vergangenheit - wie Reifenberg später nicht unbescheiden bemerkte

- „zwar durchaus Verständnis dafür, welche journalistische Goldwährung ihm von
dieser Gruppe von Redakteuren angeboten worden war. [...] Als jedoch die phantastisch
hohe Auflage des Anfangs nach der Währungsreform zusammenbrach, glaubte
er zunächst, man könne durch eine andere ,Former der Zeitschrift neue Leser gewinnen
. Dann, im letzten Augenblick, schlug er der Redaktion die Verminderung
ihres Stabes vor."167

Abstriche vom Niveau des Blattes und Konzessionen an veränderte Lesegewohnheiten
wollte man aber seitens der Redaktion keinesfalls machen. Reifenberg führte
daher Verhandlungen über einen Wechsel des Verlages mit der „Frankfurter Socie-
täts-Druckerei4\ Deren gesperrtes Vermögen war in diesem Jahr von der amerikanischen
Militärregierung freigegeben worden, und der Nachfolger Wendelin Hechts,
Werner Wirthle, war sofort darangegangen, das Unternehmen neu aufzubauen.
Tatsächlich kam es zu einer Einigung über die Übernahme der Gegenwart durch den
Frankfurter Verlag.

Die Trennung von Erich Stückrath bedeutete, wie Albert Oeser zutreffend bemerkte
, das Ende der „ersten Etappe" der Zeitschrift.168 Die Wirren der ersten Zeit
waren überwunden und ein gewisses Maß an Routine erreicht. Mit der Rückkehr
nach Frankfurt, in den alten Verlag der Frankfurter Zeitung, schien man auch einer
Neugründung der Frankfurter Zeitung näher gekommen zu sein, nachdem mit dem
Beginn des Jahres 1949 schon Max von Brück, Herbert Küsel, Friedrich Sieburg,
Michael Freund und Fritz Hauenstein - bis auf die zwei letzteren alte FZ-Redakteure

- Mitherausgeber der Zeitschrift geworden waren. Mit der Übersiedlung nach Frankfurt
schied nun Bernhard Guttmann 80jährig aus, lieferte aber nach wie vor Beiträge
für die Zeitschrift. 1952 erhielt er die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. - Im
Oktober 1949 erschien das erste Heft der Gegenwart am neuen Ort.169

ein sehr undankbares Geschäft": Die Jahre 1949 1958

Neue Ziele und Probleme

Mit dem Beginn der „zweiten Etappe" wurde auch die Zielsetzung der Zeitschrift
überdacht. Zwar galt das 1946 formulierte Motto „Die Zukunft beginnt jetzt" und
die Absicht, für diese Zukunft eine Grundlage zu bereiten, uneingeschränkt weiter.

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