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1803 säkularisierten Klöster. Die Kataloge waren schon lange ein Desiderat, da nur einzelne
Gegenstände als Ausstellungsobjekte im Augustinermuseum zu besichtigen waren. Die große
Masse der sakralen Gegenstände schlummerte in den Depots und war nicht zugänglich, so daß
die Katalogisierung und Vorstellung der Objekte daher ein sehr löbliches Unterfangen ist. Im
ersten Band werden die Arbeiten aus Metall, wie z.B. Monstranzen, Kreuze, Alltagsgegenstände
usw. vorgestellt und aufgenommen. Der zweite Band beschäftigt sich mit Skulpturen
und Bildwerken, während im dritten Band mit dem indifferenten Untertitel „Klosterarbeiten**
vor allem Textilien vorgestellt werden.
Der Aufbau aller drei Katalogbände stimmt im Wesentlichen überein, nicht jedoch im Detail
, In einem ersten Teil geben sie eine Einleitung und nennen die verwendete Literatur. Im
ersten Band wird insbesondere die verwirrende Geschichte der Sammlungen erläutert und es
werden die unterschiedlichen Provenienzen vorgestellt. Danach folgt der Katalogteil, die Konkordanzen
, die Inventarnummern und ein Bestandsregister. Im ersten Band über die Metallarbeiten
ist noch ein Markenverzeichnis angehängt, das bei der Identifikation anderer Objekte
gewiß eine wertvolle Hilfe sein wird.
Das Register verweist auf die Inventarnummern der in numerischer Folge genannten Objekte
, nicht jedoch auf die Seitenzahlen des Katalogs. Dies macht die Benutzung des Katalogs
wenig komfortabel Die Möglichkeiten der EDV hätte ohne Schwierigkeiten eine Konkordanz
von Seitenzahlen auf Objektnummer, im Register eine Verweisung auf die Seitenzahlen
u.v.a.m. durchaus möglich gemacht. Auch das Druckbild des Registers ist nicht sehr übersichtlich
und hätte durch Hervorhebungen o. ä. vielleicht übersichtlicher gestaltet werden können
. Eine deutliche Verbesserung wäre sicherlich ein separater Personen-, Orts- und Institutionenindex
über alle Katalogwerke in einem separaten Indexband. Dies könnte aber ohne
Schwierigkeiten noch nachgeschoben werden. Bei einem solchen Gesamtaufwand wäre dies
nur vernünftig.
Alle drei Bände sind sehr reichhaltig mit farbigem und schwarz-weißem Bildmaterial ausgestattet
, was die Bände verständlicherweise teuer macht. Dennoch wurden nicht alle Objekte
im Bild vorgestellt, was dem Werk wiederum einen Teil seines Wertes nimmt, auch wenn die
finanziellen Aspekte für diesen Weg nachvollziehbar sind. Die Objekte müssen eben nicht alle
künstlerisch besonders wertvoll sein, um auch bildlich dargestellt zu werden. Die Objekte der
Adelhausenstiftung sind vielmehr aus sich selbst heraus dreidimensionale Quellen und historische
Zeugnisse, die es verdient gehabt hätten, bildlich erschlossen zu werden. Hier sollten
auch Kunsthistoriker(innen) bei der Anlage von Katalogen umdenken und über den „ästhetischen
Tellerrand" hinausschauen. Dennoch ist das Unternehmen der Kataloge wertvoll. Man
darf sich auch über die schönen und hilfreichen Arbeitsmittel freuen, die einen anschaulichen
Teil zur Freiburger Stadtgeschichte leisten. Dieter Speck
Menschen, Mächte, Märkte. Schwaben vor 1000 Jahren und das Villinger Marktrecht. Begleitband
zur Ausstellung im Franziskanermuseum Villingen vom 14. März bis 1. August 1999
(Veröffentlichungen des Stadtarchivs und der Städtischen Museen Villingen-Schwenningen
20). Hg. v. Casimir Bumiller im Auftrag der Stadt. Verlag der Stadt Villingen-Schwenningen
1999. 336 S., Abb., Karten, Pläne.
Vom Selbstbewußtsein und Wohlstand einer Mittelstadt zeugen die vielbeachtete Ausstellung
und der sorgfältig redigierte, phantasievoll gestaltete Begleitband. In beiden wurde des tausendjährigen
Jubiläums der Verleihung eines Marktprivilegs durch Kaiser Otto III. im Jahre
999 gedacht.
Nach Geleitwort und Vorwort gibt Casimir Bumiller eine weitgespannte Einführung zu
„Schwaben vor 1000 Jahren und das Villinger Marktrecht". Drei Beiträge problematisieren
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