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chen gemahel zuo nemen glopt und versprochen hannd. Wann aber bescheen ding,
von blodikeit der synnen, und abgang der menschen, dick und vil vergessen werden,
da durch die beschehen Sachen der geschrifft billich zuo empfehlen sint, harumb
künfftig irrung und zweyung vor sollicher beredung ze vermiden, so haben wir diese
beredung und geding vor besliessung der heyligen ee, des zitlichen zuosamenbrin-
gend guots halb der geschrifft entpfolhen, gelütert und entscheiden, als von wort zu
wort har noch geschriben stat, dem ist also.
Des ersten, so sol und will ich Hanns Brißwerck zuo der gemelten Cristinen my-
ner künfftigen gemahel und inn sollich ee bringen alles und yeglichs min guot es sy
ligendes oder varendes, nützit ußgenommen, so ich dann uff datum diß brieffs inn-
hab und besitze. Dargegen sol und will ich obgenanter Ludwig Peiger der genanten
Cristinen myner lieben dochter zuo dem obgenanten Hannsen Brißwerck irem künftigen
gemahel zuo sollicher ee zuo eestür geben sechs hundert guldin rinischer inn
guoten gewissen jerlichen gülten und Zinsen mitsampt irem houptguot, damit sy ge-
koufft und widerkoiffig sint noch innhalt der houptbrieffen darüber sagende, doran
sy habhafft und sicher sient. Und sy zu disch und bett ussrichten inn massen mit er-
lich und derselben myner tochter nutz sin mög und wann ich der genant Hanns
Brißwerck die erste nacht by derselben Kristinen myner lieben, künfftigen gemahel
elichen gelegen bin, so sol und wil ich ir des ersten morgens frige, zu rechter morgengab
geben hundert gülden Rinischer und guter und ir die slahen, als ich ouch
slahe, uff min huß, hoff und hoffstag30, genant zum Kempffen, mit allen sinen begriffen
, rechten, gerechtikeiten und zogehörungen, als es dann zuo Friburg im Briß-
gow inn der stat gelegen ist noch morgengab recht und gewonheit. Und in dieselben
morgengab bessern noch mynem willen und gefallen.
Und ob sich noch gefallen des almechtigen gottes fügte, das ich derselb Hanns
Brißwerck vor der egenanten Jungfrow Cristinen myner lieben künfftigen gemahel
on elich libserben, so uff die zit mins tods lepten, mit tod von disem zit scheiden
wurd, daz got lang uffhalten wöll, alsdann so sollent derselben jungfrowen Cristinen
voruss werden und vollgen von allem mynem alsdann verlosnem guot, ligendem und
varendem achtzehen hundert guldin rinischer. Item hundert guldin ir morgengab,
item alles ir zuobrocht gut, nemlich sechs hundert guldin inn zinsen und gülten, mitsampt
irem houptguot, als obstat, ouch ir kleyder und kleynotter und alles das, so
zuo irem lib gehört. Und sol dannenthin das überig min verlossen guot geteilt und
deshalbs gehallten werden noch sitt, recht und gewonheit der stat Basell on myner
erben und sust meglichen irrung, intrag und Widerrede.
Gefügte sich aber, uß willen Gottes, das dieselb Cristina vor mir Hannsen
Brißwerck mit tod on elich kind, von unns beiden geborn, so uff die zit ires abgangs
lebten, verscheiden würd, das got lang uffhallten well, alsdann so sol mir Hannsen
Brißwerck volgen und bliben alles min zuobracht, ererbt und erspart guot, und von
der gemelten Cristinen zuobrachtem guot vierhundert guldin rinisch, die ich min leb-
tag uß und nit lenger inn widems wiß noch widems recht und gewonheit und nit anders
nyessen und bruchen sol und mag on menglichs irrung, hindernis und intrag.
Und soballd ich dannenthin noch gefallen gots mit tod abgangen bin, alsdann sollen
sölliche vierhundert guldin widerum an den genanten Ludwigen Peyger oder sin
nechsten erben dessglich min verlossen guot an min nechsten erben, so alsdenn sin
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