Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 152
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gespielt haben. Der 1915 geborene Sohn Werner hingegen blieb ungetauft.9 Fränze,
ganz in den Fußstapfen der Mutter, besuchte in ihrer Schulzeit keinen Religionsunterricht
und fühlte sich auch ihrer christlichen Konfession nicht zugehörig.10 Mit der
Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden im „Dritten Reich" änderte sich allerdings die
Einstellung der Mutter spätestens im Herbst 1933 grundlegend: „Nie haben wir uns
(...) als Juden gefühlt, erst von jetzt ab, da Fränzes Relegation (...) bevorsteht, werden
wir stets sagen, dass wir Juden sind", schrieb sie am 11. November 1933 an ihren
Sohn Werner.11

1923 ließen sich Mutter und Kinder in Freiburg nieder, wo Käthe Vordtriede, die
nach eigenen Angaben keinen Beruf erlernt hatte, an der Universitätsklinik als
Sekretärin eine erste Anstellung fand.12 Zwei Jahre später ging sie dann als Berichterstatterin
zur sozialdemokratischen „Volkswacht", wo sie von 1930 bis zur Einstellung
des Blattes als „festbesoldete Lokalredakteurin" angestellt war.13

Die Mutter setzte alles daran, ihre Kinder zu weltoffenen und selbständigen Persönlichkeiten
zu erziehen. Mitte der zwanziger Jahre schickte sie in den Sommerferien
beide in Ferienlager an die Nord- bzw. Ostsee. Aus dieser Zeit stammen die
ersten erhalten gebliebenen Briefe und Postkarten, denen zu entnehmen ist, dass die
damals elf- bzw. 14-jährigen Geschwister sehr aneinander hingen. Hier wurden Urlaubsberichte
festgehalten, aber auch - oft an der Mutter vorbei - Geheimnisse aus-

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