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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 217
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Abb. 3 Erich Katz, Erich Doflein und Edith Picht-Axenfeld (v. 1. n. r.). Der Jude Katz wurde 1933 entlassen
, Doflein wehrte sich und verblieb im Amt. Die Pianistin Picht-Axenfeld unterrichtete bis zur
Schließung der Musikschule 1944 (Staatliche Musikhochschule Freiburg - Foto Willy Pragher)

nach Dachau verschleppt. Im August 1939 erhielt er endlich die schon 1935 beantragte
Emigration nach Großbritannien bewilligt. Aber auch dort wurde er
zunächst als „enemyalien" interniert. Von 1941 bis 1943 arbeitete er als Musik-
lehrer, danach siedelte er in die USA über. Nach zwei harten Jahren als Notenkopist
und Privatmusiklehrer wurde Erich Katz zum Direktor der American
Recorder Society in New York ernannt, 1946 zum Kompositionsprofessor am
College of Music. 1959 ging er ans City College Santa Barbara in Kalifornien.
Im Jahr 1958 versuchte Katz in Deutschland eine Wiedergutmachung zu erreichen
, da er als Jude seine Tätigkeit am Musikseminar im April 1933 hatte aufgeben
müssen. Die Musikschule war jedoch keine städtische Institution und
wurde lediglich freiwillig von der Stadt subventioniert. Erschwerend kam sein
damaliger Status als selbständiger Gesellschafter hinzu, so dass ihm keine Wiedergutmachungszahlung
gewährt wurde. 1973 verstarb Erich Katz.13

Mittels des so harmlos klingenden „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
" wurden nun sukzessive „nichtarische" Lehrpersonen entfernt. Im Juni
1933 war die Musikschule ,gesäubert'. Weismann teilte dies dem Oberbürgermeister
schriftlich mit, wobei auf dem Briefkopf der Name von Erich Doflein bereits
durchgestrichen war. In Wirklichkeit blieb Doflein jedoch weiterhin Gesellschafter.
Weismanns Mitteilung endete noch ohne „Heil Hitler"; später passte er sich den
braunen Gepflogenheiten an.

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