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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 244
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Jahren bemühte er sich als Vizepräsident des Deutschen Musikrates um Verbesserung
der politischen Rahmenbedingungen für Musik. Unter seinem Vorsitz
wurden „Die Empfehlungen zur Reform der musikalischen Bildung" erarbeitet
, die für die Hochschule prägend wurden. 1974 trat er in den Ruhestand,
von der Musikhochschule im Jahr darauf mit dem Titel „Ehrensenator" gewürdigt
. 1978 erhielt er den Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg. Er erlebte
noch den Einzug der Musikhochschule in die neuen Gebäude, bevor er im Alter
von 73 Jahren am 26. November 1983 in Freiburg starb.65

Inzwischen schrieb man das Jahr 1968. Das Vorhaben „Neubau der Musikhochschule
" hatte beim Land an Dringlichkeit eingebüßt. Auf lange Sicht werde infolge
der Finanznot des Landes nur der erste Bauabschnitt erfolgen können, ließ das Kultusministerium
verlauten. Diese Bemerkung nutzte die Stadt für ihre Zwecke: Nicht
sie habe das Vorhaben verschleppt, sondern das Land durch seine schlechte Finanzlage
, die keine Ausgaben zuließ, die über den Planungskredit hinausgingen. Die
Oberfinanzdirektion wies jedoch daraufhin, dass die Frist von fünf Jahren längst abgelaufen
sei laut Generalvertrag vom 1. Juni 1962.66 Das Land sei zudem nicht gewillt
, die Verlegungskosten für die Gärtnerei in Höhe von 1,44 Millionen zu übernehmen
. Von städtischer Seite waren die Verhandlungen zwischen den einzelnen
Gremien am 25. Juli 1968 immerhin so weit gediehen, dass das Areal der Stadtgärtnerei
bevorzugt für den Bau der Musikschule vorgesehen wurde. Dies traf sich mit
den Intentionen der Musikhochschule sowie des Kultusministeriums und der Oberfinanzdirektion
. Am 27. November 1968 stimmte auch der Bauausschuss zu. In zwei
Baustufen sollten die Gebäude erstellt werden, wobei der zweite Teil nicht vor 1980
erfolgen konnte.

Neue Hindernisse tauchten auf - die Vorstellungen der Stadt stimmten mit denen
des Landes nicht überein. Die Stadtplaner wollten unter anderem keine Zufahrt zur
Hochschule von der Hindenburgstraße her, da dies das Erholungsgebiet entlang der
Dreisam zerstören würde. Vorgesehen war außerdem, dass Musikhochschule und
Stadthalle eine städtebauliche Einheit bilden sollten. Als man sich schließlich geeinigt
hatte, stimmte der Gemeinderat am 3. Dezember 196867 der Übereignung des
für den ersten Bauabschnitt nötigen Geländes zu. Auf das Land kam damit eine Baulast
von etwa 20 Millionen zu. Dafür bot die Stadt einen geeigneten Standort und
eine Hochschule, die „neben Detmold die führende deutsche Musikhochschule" mit
dem höchsten Prozentsatz ausländischer Studierender sei, wie Bürgermeister Dr.
Graf feststellte. Der Bau- und Kulturbürgermeister wirkte mäßigend auf den Stadtrat
ein und meinte, die Forderung der Stadt bei der Übernahme der Verlegungskosten
der Stadtgärtnerei durch das Land sollte unter einer Million DM bleiben. Wie
recht er mit seinem vorsichtigen Taktieren hatte, sollte sich ein halbes Jahr später
zeigen: Die Oberfinanzdirektion erklärte sich am 3. Juli 1969 bereit, die Hälfte der
Verlegungskosten bis zu 500.000 Mark „dem Finanzministerium befürwortend zu
unterbreiten". Noch rechtzeitig vor Weihnachten, am 12. Dezember 1968, erhielt
Direktor Seemann die erfreuliche Mitteilung, dass sich alle Beteiligten über den
Standort einig seien, die Hochschule für Musik ebenso wie das Kultusministerium
und die Oberfinanzdirektion.

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