Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
121.2002
Seite: 262
(PDF, 49 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0262
nungen zwischen Zunamen, Bei- und Übernamen, Berufsbezeichnungen und Nachbenennungen
schwanken. Eine Tabelle und zwei Karten verdeutlichen schließlich die Herkunft der
Neubürger. Zusätzlich geben eine Reihe guter Farbabbildungen (auf S. 358 und 360 sind die
Bildunterschriften vertauscht) die Illustrationen der Bücher, besonders Wappendarstellungen
wieder und dokumentieren damit ihren Quellenwert auch nach dieser Richtung. Interessant
macht die Quellenedition, dass sie nicht nur die bekannten Namen umfasst, die weit über Villingen
hinaus ausstrahlten - die Maler etwa, die Hummel oder Rotpietz und natürlich der
sagenhafte Remigius Mans -, sondern ein allein quantitativ beachtliches Material an zumeist
unbekannt gebliebenen Personen. Die Nennung von Anstößern ermöglicht Aussagen über
Nachbarschaften und den Häuserstand. Die Mobilität der Menschen und die Anziehungskraft
Villingens zeigen die Herkunftsangaben aus dem näheren (darunter natürlich viele Schwenningen
) und weiteren (Balingen, Schramberg und Freiburg) Umfeld der Stadt. Durch ihr
Zurückreichen bis ins Jahr 1336 gewähren die Villinger Bürgerbücher darüber hinaus einen
Einblick in die Bürgerschaft vor der großen Pestepidemie von 1348, wenngleich in den ersten
beiden Bänden seit den 1870er-Jahren (!) Textverluste zu beklagen sind. So stellt die Edition
ein äußerst wertvolles Hilfsmittel für die verschiedensten Forschungsrichtungen dar, denen sie
nachhaltig ans Herz gelegt sei: Für die Regionalforschung und die Stadtgeschichte, für Genealogie
und Familiengeschichte, für Mobilitäts- und Historische Sozialforschung, und nicht
zuletzt für die germanistische Namenforschung. Kulturgeschichtliche Einblicke ermöglichen
schließlich auch die im originalen Wortlaut wiedergegebenen Datumsangaben, die auf regionale
Datierungsgewohnheiten und damit die Einbindung des bürgerlichen Lebens in die spätmittelalterliche
Frömmigkeit verweisen. Dies setzt ein nicht minder interessanter, mit barocken
Vanitassymbolen illustrierter Text des Goldschmieds Jakob Appenmaier fort, der - in
Anbetracht der zahlreichen, schriftlich fixierten Bürgernamen besonders sinnfällig - mit einer
Abhandlung über die Kürze des Lebens das vierte Bürgerbuch beschließt. Clemens Joos

Johann Georg Jacobi in Freiburg und sein oberrheinischer Dichterkreis 1784-1814. Ausstellung
im Goethe-Museum Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg und der Goethe-Gesellschaft Freiburg i.Br. 4. März bis 15. April 2001. Katalog von
Achim Aurnhammer und C. J. Andreas Klein (Schriften der Universitätsbibliothek Freiburg
im Breisgau 25). Eigenverlag der Universitätsbibliothek, 2., erw. u. verb. Aufl., Freiburg 2001.
182 Seiten, zahlreiche Abb.

Die Jahre zwischen 1770 und 1820, zwischen Josephinismus und Restauration, zwischen aufklärerischem
Optimismus und Resignation, zwischen Österreich und Baden waren auch in
Freiburg eine geistig ungemein lebendige Zeit. Nach der Landesausstellung Vorderösterreich
1999 und dem Freiburger Kolloquium „Zwischen Josephinismus und Frühliberalismus" 2000
lenkte die Freiburger Goethe-Gesellschaft mit einer Ausstellung in Freiburg und Düsseldorf
den Blick auf den Freiburger Professor und Poeten Johann Georg Jacobi (1740-1814). Einer
Düsseldorfer Bankiersfamilie entstammend, studierte Jacobi Theologie und Rechtswissenschaft
in Göttingen und war 1764-1774 außerordentlicher Professor in Halle. 1784 berief ihn
Joseph II. - als ersten protestantischen Professor überhaupt - auf den neu geschaffenen Lehrstuhl
der Schönen Wissenschaften an die katholische Universität Freiburg, an der bis 1773
noch die Jesuiten den Ton angegeben hatten. In den folgenden Jahren entfaltete Jacobi eine
reiche literarische Tätigkeit, die durch Gelegenheitsdichtungen, das neu gegründete Freiburger
Theater, die Lesegesellschaft und persönliche Kontakte das kulturelle Freiburg prägte.
Ihren schriftlichen Niederschlag fand sie in Korrespondenzen, einer Reihe von Almanachen
aus den Jahren 1795-1802 („Ueberflüßiges Taschenbuch für das Jahr 1800") und der
(Neu)Herausgabe der Zeitschrift Iris (1803-1813). 1791 und 1803 wurde Jacobi zum Rektor

262


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2002/0262