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beitsgemeinschaft am Markgräfler Gymnasium, die zur Förderung besonders begabter Schüler
in den Fächern Biologie, Deutsch und Erdkunde eingerichtet worden ist. Im Schuljahr 1996/97
fanden sich fünf motivierte Schüler der Sekundarstufe zusammen, um gemeinsam ein Buchprojekt
zu verwirklichen. Dies waren Frank Eckardt, Dietrich Emter, Patrick Ihle, Jonas Joz-
wiak und Alexander Oettlin (S. 46). Das Ergebnis wurde 1997 im Waldkircher Verlag gedruckt.
Das Buch beeindruckt durch seine hinreizenden stimmungsvollen Aufnahmen, überwiegend
in Farbe, und verhältnismäßig kurze Texte. Sie vermitteln das Historische der Landschaft
und das Geologische zur Entstehung des 1414 m hohen Belchen. Vom Belchengipfel kann man
eine 360 km lange Kette von Alpengipfeln von der Zugspitze bis zum Mont Blanc bewundern
(Alpenblick S. 12). Die Geschichte des Silberbergbaues, z. B. im Teufelsgrund, oder die Arbeit
der Köhler wird vorgestellt. Das Naturschutzgebiet seit 1949 (S. 22) und der Wintersport
im Verhältnis zum Massentourismus sowie Wanderpfade werden angesprochen. Die breitgefächerte
Artenvielfalt der Flora und Fauna - Gämse, Hinterwälder, Fledermäuse, Kolkraben -
um nur einige zu nennen oder Weidbuchen, Roter Fingerhut, Aurikel, Hauswurz und die wenig
beachteten Flechten werden aufgelistet. Der Wald bedeckt fast 60 % des Belchen. Er bietet
Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Einige historische Ansichten und zwei Gedichte von
Manfred Marquardt lockern das Buch auf. Dank einiger Sponsoren konnte die Arbeit der fünf
Schüler gedruckt werden. Mechthild Michels
Friedrich Kluge: Adolf Kussmaul 1822-1902. Arzt und Forscher - Lehrer der Heilkunst.
Rombach-Verlag, Freiburg 2002. 544 S., 103 Abb.
Der in Freiburg praktizierende Internist Friedrich Kluge legte eine umfangreiche Biographie
des badischen Mediziners Adolf Kussmaul vor, der lange als Landarzt in Kandern und Medizinprofessor
am Oberrhein, insbesondere an den Universitäten Freiburg, Straßburg und Heidelberg
, lehrte und wirkte. Der stattliche Band ist nicht nur eine Bio-Ergographie Adolph
Kussmauls, sondern auch ein weit darüber hinausgehendes Buch, ein in großer Bewunderung
für die Persönlichkeit Kussmauls, ihrer Leistungen und ihrer Wirkung auf die Medizin des 19.
und 20. Jahrhunderts verfasstes Buch, das sich an Laien, Mediziner und Historiker gleichermaßen
wendet. Der Autor selbst sieht sich als Mediziner selbst in der Nachfolge von medizinischen
Lehrern, die sich ihrerseits wiederum in der Nachfolge Kussmauls sehen und denen
sich der Autor ebenso wie auch Kussmaul selbst besonders verpflichtet sieht.
Das Buch zeichnet in acht großen Kapiteln den Werdegang Adolph Kussmauls nach und beginnt
chronologisch bei der Jugend Kussmauls, um dann die Medizin im Umbruch in der Mitte
des 19. Jahrhunderts und der Revolutionen von 1848/49 zu zeigen. Dem Studium Kussmauls
und den Höhepunkten seines medizinischen Schaffens sind die beiden nächsten Abschnitte gewidmet
, die allein fast ein Drittel des Gesamtumfanges beanspruchen. Nach der Zeitspanne
des Kussmaulschen Ordinariats in Freiburg folgen die Kapitel über seine Tätigkeit in Straßburg
und den Lebensabend als Emeritus in Heidelberg. Ein Abschnitt über den Nachruhm
schließt den Lebensweg Kussmauls ab. Im anschließenden Anhang sind eine Zeittafel, ein Verzeichnis
der Schriften Kussmauls und zahlreiche abgedruckte Quellen, oft auch fotografisch,
wiedergegeben. Ein Bildnachweis, Archivverzeichnis, Danksagung und ein Personenregister
schließen die Darstellung ab.
Besondere Akzente setzte der Autor in der Schilderung der Arbeitsweise und der fundamentalen
Erkenntnisse Kussmauls in der Ösophago- und Gastroskopie, seiner Lehre vom Diabetes
mellitus und der Störungen der Sprache, die allesamt auf der Analyse von Krankenberichten
basierten. Ein anderer, meist wenig bekannter Aspekt sind die literarisch-poetischen
Aktivitäten und Interessen Kussmauls, die letztlich sogar zur Prägung des Begriffs der Biedermeierzeit
führten.
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