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Heusinger war nur sechs Jahre Pfarrer in Köndringen, hat sich aber das Verdienst erworben,
1594 das Kirchenbuch zu Künringen angelegt zu haben, in welches Taufen, Eheschließungen
und Verstorbene eingetragen wurden.53
Unter dem Titel heißt es: Andreae Heüsinger pfarern daselbst überantwortet, darinn zuschreiben
die Namen der getaufften und derselben Gevatterspersonen, die Namen der neuen
Eheleuth und sunst denckwürdige Sachen. Der Titel von Blatt II lautet: Ordo et successio Mini-
strorum ecclesiae, qui Könringae colligitur.54
Ohne Datum
Das Kloster Schuttern besaß in Köndringen etwa 30 ha Pfarrgut (Wittumsgut, Widemgut), das
bis Ende des 17. Jahrhunderts als Erblehen vergeben wurde.55
August 1630
Das Kloster Schuttern und die Gemeinde Köndringen, die durch das Oberamt Emmendingen
vertreten wird, schließen einen Vergleich über den Zehenden zu Köndringen von den Umbge-
brochen Kohlholtzischen oder Dürren Matten, wonach das Kloster drei Viertel und der Kön-
dringer Pfarrer ein Viertel so lange erhalten soll, bis Köndringen zu der alten Religion kombt.56
1624-1638
Auch während des Dreißigjährigen Krieges bleibt Köndringen selten ohne Pfarrer. 14 Jahre
lang dient in dieser schweren Zeit M. Konrad Schirmer, der aus Laubach stammt,57 in Köndringen
.
1648
Zehn Jahre nach seinem Fortgang aus Köndringen verlangt Schirmer im Jahre 164858, nachdem
der schreckliche Krieg ein Ende genommen hatte, vom Kloster Schuttern seine zuständige
Kompetenz in Früchten und Wein.
1648-1651
Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges hat Pfarrer Georg Friedrich Vitus bis 1651 die Seelsorge
in Köndringen inne,59 ist aber von 1649-1651 auch Pfarrer in der Nachbargemeinde
Teningen.60
1651-1659
Auf Pfarrer Vitus folgt in Köndringen Georg Ludwig Drexel,61 der aus der Markgrafschaft Ba-
den-Durlach kommt und 1659 nach Emmendingen berufen wird.62 Drexel wird auch von 1651-
1654 als Pfarrer in Eichstetten genannt.63
53 Das Original des Kirchenbuchs befindet sich z. Zt. im Evangelischen Pfarramt Köndringen. Eine Mikroverfilmung
kann im Archiv der Evangelischen Landeskirche Baden, Karlsruhe, eingesehen werden.
54 Auf die lateinische Überschrift folgt eine Pfarrerliste mit 12 Köndringer Pfarrern. Der erste Eintrag dieser Liste
stammt nicht von der Hand Heusingers. Er lautet: Dn. Andreas Heüßinger, qui Album Ecclesiasticum ab 1594
incepit.
55 Elverfeldt (wie Anm. 21), Ms. S. 10.
56 Peter (wie Anm. 4), S. 30.
57 Entnommen der Liste Pfarrer in Köndringen in: Kirchenrenovierung (wie Anm. 3), S. 75. Sein Herkunftsort Laubach
ist auf Blatt II des Köndringer Kirchenbuchs verzeichnet, wo es Laubacensis heißt. Es dürfte sich um den
Ort westlich Aalen handeln, da die anderen elf im Ortsnamenregister genannten Laubach viel weiter weg liegen.
58 Peter (wie Anm. 4), S. 60.
59 Kirchenrenovierung (wie Anm. 3), Pfarrerliste S. 75.
60 So bei Ernst Issel: Eichstetten am Kaiserstuhl einst und jetzt. Weinheim 1906, S. 72.
61 Kirchenrenovierung (wie Anm. 3), S. 75.
62 So auf Blatt II des Köndringer Kirchenbuches, wo auch seine Präsentation mit dem 14. September 1651 angegeben
wird.
63 Issel (wie Anm. 60), S. 72.
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