http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0018
Abb. 2 Emporengrundriss 1710 (GLA) Abb. 3 Westansicht 1710 (GLA)
statt.75 Jedenfalls wird 1710 ein völlig neu gestaltetes Kirchenschiff errichtet,16 dessen Umfassungsmauern
allerdings möglicherweise vom mittelalterlichen Bau stammen (Abb. 2).77
1710
Südansicht. Bei einer solchen befindet sich der Chor - hier im Turm - immer im Osten.78 Gegen
die Gestaltung der Fenster erhebt sich Kritik: Der Wechsel zwischen hohen Stichbogen-
und zweistöckigen Rechteckfenstern (...) ist von gestalterischer Hilflosigkeit gezeichnet.19
75 Hillenbrand (wie Anm. 3) in seinem Bericht Baugeschichte - Vorgängerbauten, S. 20. Laut Mitteilung Hillenbrands
vom 3.9.1998 gibt es im Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) keinen Erdgeschossgrundriss. Der
Emporengrundriss zeigt, dass drei Viertel der Räche des Kirchenschiffes im Erdgeschoss von der Empore überdeckt
waren. Die Kanzel befand sich unter der Orgel, der Chorraum im Turm - Chorturmkirche wie heute noch
in Teningen -, war Sakristei.
76 Vgl. Schmidt (wie Anm. 2), S. 307. Reste der Umfassungsmauern der Vorgängerkirche von 1710 sind während
der Renovierungsarbeiten 1983 archäologisch nachgewiesen worden (Hillenbrand [wie Anm. 3], S. 20). Dieser
archäologische Nachweis ist leider weder von Hillenbrand selbst - etwa durch Fotos -, erfolgt, noch ist der
damalige Leiter des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg, Außenstelle Freiburg, Referat Archäologie des
Mittelalters, Dr. Schmidt-Thome, Freiburg-Kappel, davon benachrichtigt worden (tel. Mitteilung an den Verf.
vom 26. Okt. 1998).
77 Dazu gibt es zwei Nachweise: 1. Die Zeichnung von Bruno Schley zeigt am rückwärtigen, westlichen Eingang
eine gotische Spitzbogentüre und ebensolche zwei Fenster. 2. Auf dem Emporengrundriss von 1710 deutlich auszumachen
: Der Turmgrundriss ist geometrisch exakt. Der Kirchengrundriss ist asymmetrisch. Erstens ist er nicht
symmetrisch an den Turm angesetzt - rechts länger als links -, zweitens haben die auf dem Plan waagerechten
Mauern des Querschiffs vier verschiedene Maße. Die beiden Längshälften sind also nicht deckungsgleich. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass nicht nur Grundmauern der Vorgängerkirche, der gotischen also, sondern auch
gut erhaltene, aufragende Mauerteile derselben in den Neubau integriert wurden.
78 Die in Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 21, verwendete Bezeichnung Nordansicht ist falsch.
79 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 21. Schmidt (wie Anm. 2), S. 307, behauptet, dass dieser barocke Kirchenbau
weder konstruktiv noch gestalterisch ein Meisterwerk gewesen sei.
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